Der heimische Speisekartoffelmarkt startet gut behauptet in den September. Die flächendeckenden Niederschläge zu Monatsbeginn und die kühlere Witterung bieten gute Voraussetzungen, um in den nächsten Tagen verstärkt Speiseware einzulagern. Angesichts der steigenden Drahtwurmproblematik sind baldige Rodungen bei ausreichender Schalenfestigkeit der Knollen sinnvoll.
Angebotsdruck wird durch die unterdurchschnittlichen Erträge bei den Hauptsorten weiterhin nicht erwartet. Auch in den Nachbarländern ist das Angebot witterungsbedingt schwach.
Mit der aktuellen Absatzsituation zeigen sich die Händler zufrieden. Am Inlandsmarkt sorgen der Schulbeginn in Ostösterreich sowie die begonnenen Einlagerungsaktionen im LEH für entsprechende Impulse.
Die Erzeugerpreise verharren stabil auf dem Niveau der Vorwochen. In Niederösterreich wurden zu Wochenbeginn für mittelfallende Ware meist 18 Euro/dt bezahlt, für Übergrößen zwischen 15 und 18 Euro/dt. In der Steiermark und in Oberösterreich liegen die Preise unverändert bei 20 bzw. 22 Euro/dt.
Deutschland – Ertragsausfälle von 30 Prozent und mehr
Der deutsche Speisekartoffelmarkt entspannte sich regional mit den jüngsten Niederschlägen, insbesondere was die Rode- und Einlagerungsbedingungen anbelangt. Es gibt aber weiterhin Regionen, in denen aufgrund der verhärteten Böden so gut wie nichts geerntet werden kann. Auch die Erträge enttäuschen weiter, Zuwächse sind vielerorts nicht mehr zu erwarten. Damit bleibt es bei den Ertragsausfällen im Bereich von 30 Prozent oder mehr. Dort wo es geht, läuft die Einlagerung nun an. Das verfügbare Angebot bleibt insgesamt klein und die Preise somit zumindest stabil. Die Erzeugerpreise lagen zuletzt im Bundesmittel bei 22 bis 23,50 Euro/dt.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck