Jungbauern-Forderung: Planungssicherheit für alle

Motivation und Innovationsgeist zeichnen Niederösterreichs angehende Bäuerinnen und Bauern aus. In einem neuen Positionspapier zeigen sie klar auf, welche politischen Weichenstellungen sie für eine erfolgreiche Weiterentwicklung ihrer bäuerlichen Familienbetriebe brauchen.

Harald Hochedlinger (l.), Bernhard Buchleitner (m.) und Franz Xaver Broidl (2. v. r.) bei der Übergabe des Positionspapieres an die obersten Kammervertreter.

Die finanzielle Absicherung sowie Planbarkeit für bevorstehende Investitionen sind gerade bei der land- und forstwirtschaftlichen Betriebsübernahme das Um und Auf“, ist der Obmann der NÖ Bauernbund-Jugend, LKR Harald Hochedlinger, überzeugt. Das aus einem bundesweiten Strategieprozess abgeleitete Positionspapier hat er daher gemeinsam mit Bernhard Buchleitner, Landesbeirat und Ausschussvorsitzender für Landwirtschaft und Umwelt der Landjugend, und LKR Franz Xaver Broidl, Obmann der Österreichischen Jungbauernschaft, den obersten Vertretern der Landwirtschaftskammer NÖ vorgestellt und mit ihnen diskutiert.

„Potential an motivierten, ­innovativen Jugendlichen ist da“

„Top-up-Zahlungen für Junglandwirte und die Existenzgründungsbeihilfe geben Planungssicherheit“, sieht Bernhard Buchleitner in diesen beiden Instrumenten einen guten Anreiz an die künftigen Bäuerinnen und Bauern, einen bäuerlichen Betrieb zu übernehmen. Er begrüßt daher den Vorschlag, die Top-up-Zahlungen geringfügig gegenüber der Vorjahresperiode anzupassen. Gleichzeitig fordert er, dass bis zum Ende der Förderperiode die Regeln für die Anspruchsberechtigten gleich bleiben und die volle Höhe der Zahlungen gehalten werden muss. Der Zuschlag auf die Flächenprämie in Form der Top-up-Zahlung für Jung­landwirte ist ein gut investierter Anreiz für alle Jungübernehmer – wichtig dabei ist, dass die Regeln über die gesamte Periode gleich bleiben“, so Buchleitner.

„Es muss unser Ziel sein, dass möglichst allen Jungübernehmern diese Existenzgründungsbeihilfe auch gewährt wird“, leitet der Obmann der NÖ-Bauernbund-Jugend einen klaren Arbeitsauftrag an die Interessensvertretung ab, der bäuerlichen Jugend gerade in diesen Punkten unterstützend zur Seite zu stehen.

Denn „ein geschlossenes Hoftor wird so schnell nicht wieder geöffnet und ohne motivierende Maßnahmen für die nachfolgende Bauerngeneration kann eine flächendeckende Landwirtschaft sowie die Versorgung mit besten Lebensmitteln auf lange Sicht nicht gewährleistet werden“, weist Hochedlinger darauf hin, dass nicht die Handelsriesen, sondern die Bäuerinnen und Bauern die Regale füllen.

Für Franz Xaver Broidl ist klar: „Wir brauchen auch künftig stabile und vor allem langfristige Rahmenbedingungen für die jungen Bäuerinnen und Bauern.“ Denn nur so können die kleinbäuerlichen Strukturen mit den vielen Familienbetrieben erhalten werden, die die heimische Land- und Forstwirtschaft auszeichnen.

„Als Hofübernehmer muss man an genug andere Dinge denken, da braucht man niemanden, der Steine in den Weg legt, sondern jemanden, der sie zur Seite räumt. Mit der Landwirtschaftskammer NÖ haben junge Menschen einen Partner, mit dem sie ihr Potential bestmöglich ausschöpfen können“ sieht es LK-NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr als seine Aufgabe, die angehende Bäuerinnen und Bauern auf ihrem Weg zu unterstützen.

 

Eva Riegler

- Bildquellen -

  • 11 02 01 21 NO: Julia Fuchs
- Werbung -
Vorheriger ArtikelKomplexe Zusammenhänge verständlich erklären
Nächster ArtikelSo war unser Jahr 2020, und das sind unsere Ziele für heuer