Jägerschaft legte Rekordstrecke im Kampf gegen Schwarzwild

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ständige Sorge für Tierproduzenten und Hubertusjünger. Um Infektionsketten von vornherein zu verhindern, werden Wildschweinbestände massiv reduziert.

Die vorläufigen Abschusszahlen des niederösterreichischen Jagdjahres 2021 liegen bereits vor. Im Fokus standen für die Jäger „proaktive Maßnahmen“ gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Dem NÖ Jagdverband zufolge konnten im Vorjahr die Abschusszahlen beim Schwarzwild um deutlich, konkret um 45 Prozent, auf das Allzeithoch von 31.804 Stück gesteigert werden.
Die Waidmänner und -frauen nützten dabei die guten Bejagungsbedingungen, um die aufgrund der guten Nahrungs- und Witterungssituation hohen Bestände möglichst präventiv zu reduzieren. Das hat sich im Falle eines Ausbruchs der ASP als eine von vielen Maßnahmen besonders bewährt, um das Risiko einer Ausbreitung möglichst zu minimieren.

Abschusszahlen im Überblick

Für Reh- und Rotwild ergeben die Abschusszahlen mit 82.312 bzw. 7.866 eine leichte Steigerung von jeweils rund 540 Stück im Vergleich zum Vorjahr, beim Gamswild hab es mit 1.588 einen leichten Rückgang bei den Abschüssen. Beim Niederwild verzeichnete man 2021 deutlich geringere Besätze als im Vorjahr, da es durch das nasse und kalte Wetter im Frühjahr zu hohen Küken- und Junghasenverlusten kam. So sank etwa der Besatz beim Fasan auf das niedrige Niveau der Jahre 2013 und 2017 und damit sanken auch die Abschüsse um 11 Prozent auf 17.034 Tiere. Mit 35.749 erlegten Feldhasen wird ein Minus von 9 Prozent ausgewiesen. Das Rebhuhn wird seit vielen Jahren nur sehr zurückhaltend bejagt. Hier stiegen die Entnahmen um 31 auf 619 Tiere.
Eine deutliche Steigerung gab es indes bei den Enten. Aufgrund der Kälte dürfte die Zahl der aus dem Norden ins Land gekommenen Wintervögel im Vergleich zu den Vorjahren höher gewesen sein, weshalb es hier zu einer Steigerung um 26 Prozent auf 8.323 Stück kam.
Beim Fuchs steigen die Abschusszahlen seit mehreren Jahren konstant an. 2021 lagen diese bei 22.023 Tieren, was einer Steigerung von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Fleißige Jäger

„Aufgrund der Corona-Eindämmungsmaßnahmen kam es insbesondere bei Gesellschaftsjagden zu Einschränkungen. Das erschwerte etwa auch die Organisation von Riegeljagden auf Wildschweine, die eine wesentliche Maßnahme zur Regulierung der Bestände sind“, erklärte Landes­jägermeister Josef Pröll. Umso erfreulicher sei es daher gewesen, dass die Jäger ihrer Verantwortung nachgekommen seien. Eine präventive Reduktion der Bestände sei nämlich angesichts der Ausbreitung der ASP in den Nachbarländern Österreichs enorm wichtig, so Pröll. „Die Jäger sehen sich als Partner der Bauern, die von einer Ausbreitung der ASP besonders betroffen wären und mit enormen Schäden zu kämpfen hätten. Aber auch die Erfüllung der Abschusspläne bei anderen Schalenwildarten ist wichtig, um Schäden in der Land- und Forstwirtschaft möglichst zu minimiere“, bilanzierte Pröll. Und schließlich versorge Niederösterreichs Jägerschaft die Bevölkerung mit hochwertigem und gesundem Wildbret.

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AUTORred ER
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