Höchste Qualität durch Pflanzenschutz

Ein klares Ja zur Nachvollziehbarkeit aber ein Nein zum Bauern-Bashing fordern die Spitzen der Landwirtschaftskammer zur aktuellen Diskussion um die zentrale Erfassung und Veröffentlichung von einzelbetrieblichen Pflanzenschutz-Daten.

Pflanzenschutz ist notwendig, um die Lebensmittelversorgung sicherzustellen.

Wenn auf unseren Betrieben Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, ist für maximale Professionalität und Nachvollziehbarkeit gesorgt“, betonten LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger und die Präsidenten der Landwirtschaftskammern NÖ und OÖ, Johannes Schmuckenschlager und Franz Waldenberger, in einer gemeinsamen Stellungnahme. Jeder Anwender muss einschlägig ausgebildet sein und über einen Sachkundenachweis verfügen. Außerdem muss jeder Mitteleinsatz genau dokumentiert werden. Gemäß EU- und nationalem Recht sind alle Bäuerinnen und Bauern dazu verpflichtet, Aufzeichnungen zu führen und diese mehrere Jahre lang aufzubewahren. Diese Daten werden dann bei externen, unabhängigen Vor-Ort-Kontrollen zur Verfügung gestellt und überprüft. Alle Pflanzenschutzmittel, die in der EU anwendbar sind, können außerdem im öffentlichen Pflanzenschutzmittel-Register nachgelesen werden. Daher lehnen die Spitzen der Landwirtschaftskammer ab, dass einzelbetriebliche Pflanzenschutz-Daten zentral erfasst und veröffentlicht werden. Das würde nicht nur enorme Bürokratie bedeuten, es sei auch in keinem anderen Wirtschafts- oder Industrie­bereich der Fall, wo genauso verschiedenste Mittel zum Einsatz kommen. Damit wolle man verhindern, dass die Familienbetriebe wegen der notwendigen Pflanzenmedizin in polemisierender und verzerrter Darstellung an den Pranger gestellt werden.

Österreichs Bäuerinnen und Bauern erbringen im Rahmen des Agrar­umweltprogramms seit vielen Jahren freiwillig Naturschutzleistungen, die in der neuen GAP noch ausgebaut werden. Damit werde weiterhin Transparenz und Kontrolle im Pflanzenschutz sichergestellt.

Die heimische Landwirtschaft bekennt sich zu ihrer hohen Verantwortung in der Lebensmittelproduktion. Pflanzenschutzmittel sind oft erforderlich, um die von Konsumenten und Handel geforderte Lebensmittelqualität sicher zu stellen. Auch wenn in Österreich in den letzten Jahren schon sehr viel erreicht wurde, arbeiten die landwirtschaftlichen Betriebe weiterhin daran, mit Fruchtfolge, Züchtung, innovativen Anbau- und Ausbringungsverfahren den Pflanzenschutz in Zukunft noch effizienter und zielgerichteter zu betreiben. Das ist auch ein Kerninhalt der LK-Bildungs- und Beratungsangebote im Pflanzenbau. Auf diesen Schwerpunkt zielt auch die LK-Warndienst-Onlineplattform ab, um Pflanzenschutz punktgenau dann einzusetzen, wenn Schädlinge und Pilzkrankheiten auftreten.

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  • 10 03 07 22 NO: Ixeli.de/Dieter Schütz
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AUTORRed. ML
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