Wenn die Berlinerin Wanda Leschik über ihre Arbeit auf dem Oberen Kartnallhof spricht, sprüht sie förmlich vor Begeisterung. Eine Woche lang half die 21-Jährige, die an der Universität in Wien Kommunikationswissenschaften studiert, im Zuge der Umweltbaustelle „Mithilfe bei Tiroler Bergbauern“, einem ehrenamtlichen Projekt des Österreichischen Alpenvereins in Zusammenarbeit mit „Freiwillig am Bauernhof“, in Neustift im Stubaital auf über 1200 Höhenmetern mit.
Interessanter Blick von außen
Der Bauernhof in Oberkartnall und die dazugehörige Jausenstation befinden sich im Besitz der Familie Pfurtscheller. „Wanda nimmt bei uns am gesamten Hofleben teil“, erklärte Peter Pfurtscheller. Dazu gehören Stall- und Feldarbeit sowie sonstige Aufgaben am Hof. Vom Butter machen und Melken bis hin zum Zäunen helfe Wanda mit, wo sie nur könne. „Heuer ist sie schon die sechste freiwillige Helferin an unserem Hof“, so Pfurtscheller. Seit drei Jahren nehmen seine Familie und er am Projekt des Alpenvereins und „Freiwillig am Bauernhof“ teil. Das Projekt wurde ihm von seiner Cousine empfohlen.
„Froh um jede helfende Hand“
„Wir sind sehr zufrieden mit den Leuten, die uns am Hof aushelfen. Gerade in Arbeitsspitzen sind wir froh um jede helfende Hand. Insgesamt besuchten uns bereits zwölf Personen, der Großteil aus Deutschland. Viele bringen keinerlei landwirtschaftliche Erfahrung mit. Ich finde den städtischen Blick von außen auf uns Bergbauern oft sehr interessant“, führt Peter Pfurtscheller aus. Wanda Leschik kannte die Landwirtschaft bereits von ihren Großeltern. „Sie hatten aber leider keine Kühe, deshalb suchte ich mir einen Hof aus, der Rinderwirtschaft betreibt“, so die Studentin. Die Sanftheit der Tiere überraschte sie: „Meine Lieblinge sind die drei Stierkälber.“
Aufmerksam auf die Umweltbaustelle wurde Leschik durch eine Freundin, die ihren Beitrag im vergangenen Jahr leistete und von der Erfahrung begeistert war. Diese Begeisterung merkt man auch Wanda an – ebenso wie die Wehmut, nicht mehr Zeit als eine Woche am idyllisch gelegenen Hof verbringen zu können.
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