In vier Wochen, mit Ende des Monats, läuft die aktuelle Zulassung für den umstrittenen Herbizidwirkstoff Glyphosat aus. Nachwievor gibt es auf EU-Ebene keine Einigung für eine Verlängerung der Zulassung.
Sachgerechter Einsatz
Mehr als 1000 wissenschaftliche Studien und zahlreiche unabhängige Behörden bestätigen die Unbedenklichkeit für Mensch, Tier und Umwelt bei sachgemäöer Anwendung. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger spricht sich daher gegen die derzeit geführte Schwarz-Weiö-Diskussion aus: “Wenn die Ökologie die Industrie treffen will, dann ist das ein Schattenkampf. Durch diese Abstimmung soll kein Bauernopfer hervorgebracht werden.” Er setzt sich für einen professionellen und umweltgerechten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Sinne des Wortes ein.
Hierzulande wird seit mehr als zwei Jahrzehnten dem Zwischenfruchtanbau ein hoher Stellenwert beigemessen: “Die Zwischenfrüchte schützen unsere Böden vor Erosion und Nährstoffverlagerung. Zudem konnten die Humusgehalte gesteigert werden”, erklärt Martin Bäck, Referent für Pflanzenproduktion in der LK OÖ. Alternativ müsste man im Frühjahr wieder vermehrt auf den Einsatz des Pfluges zur Unkrautvernichtung zurückgreifen. Groöe Niederschlagsmengen wie heuer im Mai würden jedoch auf vielen Ackerflächen unweigerlich zur Erosion führen.
Ein generelles Verbot von Glyphosat gehe somit zu Lasten des erfolgreich praktizierten Boden- und Erosionsschutzes. “Wir brauchen Glyphosat nur für die Bekämpfung von Altunkräutern in Zwischenfrüchten. Anwendungen wie die häufig kritisierte Sikkation zwei Wochen vor der Ernte gibt es bei uns nicht und lehne ich auch ab”, bekennt sich Bäck zu einem sorgsamen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.
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- : bauernzeitung