Getreidemarkt KW 48/2017: Heimischer Brotweizen hebt sich vom Massensegment deutlich ab

Die internationalen Weizenmärkte sind von aggressiven Preisangeboten aus Russland dominiert. Dies hemmt die Exportaktivitäten der EU und der USA. Zudem ist die Angebotslage weltweit unverändert komfortabel. Die Weizennotierungen in Paris und Chicago bringt dieses Situation auf Kontrakttiefs.

Der liquideste Weizenkontrakt an der Euronext zur Lieferung im März 2018 startete am Montag dieser Woche im roten Bereich und pendelte gegen Börseschluss gerade noch bei 160,50 Euro/t. Potenziell preistreibende Momente wie eine zunehmende Wahrscheinlichkeit, dass in Südamerika und im pazifischen Raum das Wetterphänomen La Nina die Ernten schmälern könnte, schafften bisher noch keine Trendwende.

Heimisches Brotweizengeschäft im Plan

Am österreichischen Kassamarkt beschreibt man das Geschäft mit Brotweizen weiterhin als „entspannt“. Der Vermarktungsfortschritt liege „im Plan“. Die jüngsten Abschlüsse bei Premiumweizen gelten als „normales Anschlussgeschäft“ für das kommende Jahr, wobei die Verarbeiter offensichtlich davon ausgehen, dass die Preise nun einen Boden erreicht haben und nicht gravierend weiter nachgeben. Allerdings seien die Kunden bei der Qualität recht wählerisch, heißt es auf der Verkäuferseite.
Somit haben die Kassamarktpreise an der Wiener Börse bei der jüngsten Notierung am Mittwoch der Vorwoche weiterhin ihre deutlichen Aufschläge gegenüber Euronext-Niveau behauptet – alle drei Brotweizensegmente notierten unverändert. Auch Mahlroggen notierte unverändert und sogar höher als Premiumweizen.

Durum – ein interessantes Nischenprodukt

Nach einwöchiger Pause erschien auch inländischer Durum wieder am Kursblatt – mit 217 Euro/t nunmehr um sechs Euro höher bewertet als zuvor. Dies sollte diese Kultur in der Flächenkonkurrenz zum Frühjahrs­anbau auf ein wettbewerbsfähiges Niveau heben, heißt es. Der Durummarkt stelle eine interessante Nische dar, heißt es in der Branche, wobei aus inländischer Produktion Ausfuhren auf hochpreisigem Niveau, etwa nach Deutschland, bedient würden. Dem stünden im Niedrigpreissegment Einfuhren aus östlichen Nachbarländern gegenüber.

 

Christian Posekany, AIZ

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