Getreidemarkt KW 30/2016: Weizenmisere in Frankreich

Dramatische Qualitäts- und Ertragseinbußen aufgrund starker Niederschläge; Weizenkurse steigen

 ©Agrarfoto.at
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Aus Frankreich mehren sich Meldungen über dramatische Qualitäts- und Ertragseinbuöen bei der Weizenernte als Folge des vielen Regens. Auch in Westdeutschland werden solche Sorgen lauter, während in den östlichen Bundesländern die Erträge unter Trockenheit leiden. Die Misere in Frankreich lieö den September-Weizenfutures an der Pariser Euronext in die Höhe schieöen. Die Notierung schoss binnen Wochenfrist um elf Prozent in die Höhe und hielt am Montag dieser Woche bei 176,50 Euro/t. Dennoch zeichnet sich vor allem wegen der hohen Ertragserwartungen am Schwarzen Meer ab, dass weltweit wieder mehr als genug Weizen vorhanden sein wird. Mahlfähige Weizenqualitäten könnten aber zum gefragten Gut werden.

Abwarten in Österreich

Auch in Österreich deuten sich niedrigere Proteingehalte als in den vorangegangenen Jahren an, die Fallzahlen sollen jedoch trotz der jüngsten Regen nach wie vor hoch sein. Vor diesem Hintergrund hält sich das Geschäft mit Premiumweizen noch zurück, solange niemand weiö, wie hoch sein Anteil an der Erntemenge sein wird. Qualitätsweizen wird indes weiter gehandelt, und seine Notierung zog am vorigen Mittwoch an der Wiener Produktenbörse weiter auf 158 Euro/t an. Dagegen gab der Mahlweizen nach, wobei das Preisband eine auffällig starke Spreizung von 125 bis 143 Euro/t aufweist. Einige Händler merkten jedoch an, dass sie heuer Weizenqualitäten mit mindestens 12,5 % Protein wohl eher nicht um die Preise am unteren Rand der Notierung verkaufen würden.

Die neuerlich abgeschwächte Futtergerstennotierung spiegelt den aktuellen Erntedruck wider. Roggen hält sich gegenüber den Vorjahrespreisen ziemlich stabil. Österreich wird wohl auf Importe angewiesen sein, wobei aber noch niemand weiö, welche Qualitäten erhältlich sein werden.

Christian Posekany, AIZ

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