Gesundheitsort Wald im Fokus

Der Wald hat nicht nur eine große ökonomische und ökologische Bedeutung, sondern kann auch als Ort für Gesundheitsförderung und -therapie dienen. Foto: agrarfoto.com

Der Lehrgang “Green Care Wald: Gesundheitsort Wald” fand von 18. bis 22. Juni 2018 erstmalig an der Forstlichen Ausbildungsstätte (Fast, Kärnten) Ossiach des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) statt. Modul 1 des dreiteiligen Zertifikatslehrgangs vermittelte Impulse und Wissen zur praktischen Umsetzung von Projekten, die sich dem Thema Wald, Wohlbefinden und menschliche Gesundheit verschrieben haben.

Das geschäftige Ausbildungstreiben an der Fast Ossiach stand in der vorletzten Juniwoche ganz im Zeichen der menschlichen Gesundheit und gab Impulse, wie der Wald zu selbiger positiv beitragen kann.

„Der Wald wird in letzter Zeit zunehmend als Ort zur Gesundheitsförderung und -therapie wahrgenommen und diskutiert. Als Bundesforschungszentrum für Wald möchten wir diese Entwicklungen aktiv mitgestalten. Unsere forstlichen Ausbildungsstätten sind der ideale Ort, um unsere fachliche Expertise zum Thema soziale Nachhaltigkeit zu teilen“, so Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrum für Wald (BFW).

Bunte Gruppe mit gemeinsamem Ziel

Der Lehrgang lud interessierte Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bzw. Personen aus dem Gesundheitssektor dazu ein, sich mit dem Thema Wald und Gesundheit näher zu beschäftigen. Die Gruppe des ersten Lehrgangmoduls war in Hinblick auf den beruflichen Werdegang und den Bezug zum Wald schlussendlich sehr unterschiedlich zusammengesetzt. Personen aus der Forstpraxis und dem Gesundheitsbereich saßen ebenso gemeinsam am Tisch wie Selbstständige, langjährige Praktiker und Quereinsteiger. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einte die Motivation, den Wald und seine Gesundheitswirkung besser kennenzulernen, aktiv in ihre bestehenden Tätigkeiten zu integrieren oder innovative neue Konzepte zum Thema zu entwickeln. Diese positive Grundstimmung zeigte sich in der wertschätzenden Atmosphäre in der Gruppe, in der auch in den Pausen und nach Feierabend weiter diskutiert, erzählt und gemeinsam geplant wurde.

Theorie und Praxis perfekt abgemischt

Den rechtlichen Rahmen zu kennen ist bei diesem Thema unerlässlich, vor allem wenn es um therapeutische Ansätze geht. So wurde auf erfrischende Art und Weise vermittelt, was im Wald in Bezug auf Gesundheitsförderung, Prävention und Therapie rechtlich alles möglich ist und wo die Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal unbedingt erforderlich ist. Im Anschluss wurde vorgestellt, wie der Wald in der Begleitung von therapeutischen Maßnahmen bereits zum Einsatz kommt, zum Beispiel in der Logopädie oder bei Schmerzpatientinnen und -patienten. Gesundheitsförderung im Wald ist etwas leichter zu initiieren. Praktische Interventionen zum „Waldbaden“ zeigten, dass es nicht viel mehr als Muße und einen Wald braucht, um die positiven Wirkungen am eigenen Körper zu erfahren und das eigene Wohlbefinden durch Entspannung zu steigern. Dass auch Sport und Bewegung maßgeblich zum Wohlbefinden beitragen, zeigte das Projekt Down and Up samt praktischer Einheit, bei dem es um Adipositasprävention für Kinder, Jugendliche und Familien geht. Weitere Exkursionen zu bereits etablierten Green Care Wald-Projekten boten Einblicke in die praktische Umsetzung und ließen uns an der jeweiligen Entstehungsgeschichte der Projektidee sowie der ganz persönlichen Erfahrung der umsetzenden Personen teilhaben.

Wald wirkt

Die Motivation der Gruppe, gemeinsam etwas zu bewegen sei abschließend noch hervorgehoben, denn davon leben solche spezifischen Projekt im Wald nun einmal: von aktiv handelnden Menschen, die an einem Strang ziehen und etwas Positives bewirken wollen.

Die weiterführenden Module 2 und 3 sind derzeit in Planung und werden zeitgerecht auf den Websiten des BFW und der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach (www.fastossiach.at) angekündigt.

 

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