Gesunde Kräuter in Hülle und Fülle

Jetzt steht sie bald wieder vor der Tür, die wunderbare Zeit der gartenfrischen Kräuter, mit denen man Speisen Pfiff und köstliches Aroma verleihen kann.

Bei Kräutern kommt es auf eine gute Nachbarschaft an. Lavendel verträgt sich z. B. gut mit Johanniskraut. ©Walton
Bei Kräutern kommt es auf eine gute Nachbarschaft an. Lavendel verträgt sich z. B. gut mit Johanniskraut. ©Walton
Ihrer wichtigen Inhaltsstoffe wegen sollte man Kräuter frisch und so oft wie möglich verwenden, was voraussetzt, dass man sie zur Hand hat. Ihre Bedürfnisse sind sehr unterschiedlich, viele können in Töpfen oder Kistchen am Balkon gehalten werden, wie das gegen Frost und Nässe empfindliche Basilikum, das erst nach den Eismännern ins Freie darf, andere fühlen sich nur im Garten wohl, wie der als erstes essbares Grün bereits aus dem Boden sprießende Bärlauch. Nach der Blüte ziehen die Zwiebelchen ein und man kann bis zum nächsten Frühling darauf vergessen.

Schnittlauch
sollte man täglich verwenden. Benötigt man einmal weniger, schneidet man ihn zurück und bereitet aus den Halmen einen gegen pilzliche Rosenkrankheiten wirksamen Tee. Damit er das häufige Schneiden nicht übel nimmt, düngt man öfters nach, er liebt kalkreiche Böden und volle Sonne.

Die oft verwendete, aromatische Petersilie schätzt Schnittlauch als Nachbar nicht besonders. Sie ist nur zweijährig und muss jedes Jahr neu gepflanzt werden, immer auf einem anderen Platz, da sie mit sich selbst unverträglich ist. Der Samen keimt nur zögerlich, besser kauft man wie beim Basilikum einen Topf mit Jungpflanzen, die man vorsichtig teilt und mit Hilfe eines Stäbchens ins Gartenbeet oder in einen Topf mit “Tiefgang” versetzt. Durch ihr kräftiges Aroma helfen diese Kräuter, beim Kochen Salz einzusparen.

Das würzige Maggikraut ist ein klassisches “Mehrfamilienkraut”, ebenso Estragon oder der wintergrüne Salbei, der ein trockenes Plätzchen und nährstoffarmen Boden bevorzugt und als Tee nicht nur Husten und Heiserkeit vertreibt, sondern auch garantiert biologisch dem lästigen Kartoffelkäfer zu Leibe rückt.

Karg liebt es auch der Bienenmagnet Thymian, ebenso der Lavendel, der am besten auf kalkreichem Schotter mit ganz wenig Humusanteil gedeiht.

Der aromatische, wanderfreudige Dill sät sich bekanntlich aus, wo er will, und der für ein herzhaftes “Gröstl” unverzichtbare einjährige Majoran gedeiht gut im Topf auf dem Balkon. Frische Lorbeerblätter bringen Aroma ins Sauerkraut oder in eine Kartoffelsuppe, die anfangs unscheinbaren Stecklinge wachsen sich im Laufe der Jahre bei frostfreier Überwinterung zu dekorativen Kübelpflanzen aus. Es versteht sich eigentlich von selbst, beim Kauf von Kräutern ausschließlich zu Bioware zu greifen und auch bei der Weiterkultur naturfreundlich vorzugehen. Falls Sie genügend Platz haben, räumen Sie auf jeden Fall auch der Brennnessel ein Plätzchen im Garten ein, sie liefert Ihnen kostenlos das Zubehör für einen garantiert biologischen Blattlausvernichtungsfeldzug im Garten.

Gerda Walton

Tipps und Tricks

Gerda Walton - Sie ist ein wandelndes botanisches Lexikon und hat in den letzten Jahren weit über 600 Gärten dieser Welt bereist. ©privat
Gerda Walton – Sie ist ein wandelndes botanisches Lexikon und hat in den letzten Jahren weit über 600 Gärten dieser Welt bereist. ©privat
Biologische Pflanzenstärkung und Schädlingsbekämpfung durch Kräuter aus dem Garten finden Sie im Buch “Große Liebe Blumengarten” von Gerda Walton und Erwin Seidemann. Erschienen im Löwenzahn- Verlag, 24,95 Euro, ISBN 978-3-7066-2559-3.

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