Er soll in der Sprache von uns Bauern sprechen und uns als bäuerliche Gemeinschaft in der Politik und gegenüber der Gesellschaft stark vertreten“. Das antwortete Johannes Zehetner auf die Frage, was er sich vom neuen Bauernbund-Präsidenten erwartet. Johannes Zehetner betreibt mit seiner Frau Sabine einen Bio-Milchviehbetrieb in Kallham. Dort war der designierte Bauernbundpräsident Georg Strasser am Montag zu Gast. Im Zuge seiner Zuhörtour macht er in allen neun Bundesländern Halt bei verschiedenen Betrieben – um die Anliegen der Landwirte und die Sichtweisen der regionalen Bauernbundvertreter kennen zu lernen und diese in ein gemeinsames Bauernbundprogramm einfließen zu lassen. Am kommenden Samstag stellt sich Georg Strasser der Wahl zum Bauernbundpräsidenten als Nachfolger von Jakob Auer beim Bundesbauernrat in Yspertal (NÖ).

„Groß zu sein ist kein Garant“

Quelle: BBDie Wertschätzung werde eine wichtige Rolle in der Bauernvertretung spielen, so Strasser: „Wer etwas verändern will, muss sich Wertschätzung erarbeiten. Wenn die Konsumenten uns Bauern und unsere Produkte mögen, dann zahlen sie auch einen guten Preis.“ Damit erhöhe man die Wertschöpfung und könne so das Einkommen der Bauern sichern. Die Wertschätzung in der Bevölkerung sei außerdem wichtig, um den Erhalt öffentlicher Gelder für die Landwirtschaft zu argumentieren.

In der Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe gehe es nicht mehr um Wachsen oder Weichen, groß zu sein sei kein Garant für den Erfolg. „Bäuerinnen und Bauern müssen gut informiert ihren eigenen Weg finden“, sagt Strasser. Mit dem Bauernbund will er sich künftig auch mehr in die Regional- und Kommunalpolitik „einmischen“. Die Sozialpartnerschaft müsse anders gelebt werden. „Die Be­völkerung will, dass wir konsensorientiert arbeiten, damit das große Ganze profitiert und nicht nur ein Bereich.“

Quelle: BZ/Pichler
Georg Strasser (2.v.l.) nahm sich Zeit für die oö. Anliegen, im Bild mit BB-Bezirksobmann von Grieskirchen Martin Dammayr, BB-Direktorin Maria Sauer und LK-Vizepräsident Karl Grabmayr (v.l.)

Von oberösterreichischer Seite sicherte Bauernbund-Landesobmann Max Hiegelsberger dem neuen Präsidenten die volle Unterstützung zu: „Georg Strasser ist jemand, der für etwas steht und nicht gegen etwas agiert.“ Außerdem sei Strasser ja fast Oberösterreicher, fügte Hiegelsberger augenzwinkernd hinzu. Georg Strasser kommt aus Nöchling im Waldviertel, direkt an der Grenze zu Oberösterreich. Zur Schule ist er in Waldhausen gegangen. Die Freundschaft zu den Oberösterreichern bestehe schon lange, so Strasser.

- Bildquellen -

  • Strasser zu Besuch: BB
  • Strasser in OÖ: BZ/Pichler
  • Strasser in OÖ: BZ/Pichler
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AUTORAnni Pichler
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