“Was wäre Tirol ohne Bäuerinnen und Bauern, was wäre Tirol ohne die Bestoßung der Almen, was wäre Tirol ohne landwirtschaftliche Entwicklung?“, fragte sich Landeshauptmann Günther Platter beim Webseminar des Bauernbundes, das vergangene Woche stattfand.

Platter bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler. „Josef Geisler ist sehr fordernd, wenn es um Projekte zum Wohle der Landwirtschaft geht. Besonders im letzten Jahr konnten viele Projekte für die Landwirtschaft realisiert werden, wie die Milchkuhprämie, die Kälberprämie, die Unterstützung für Melk- und Tränketechnik sowie für die bodennahe Gülleausbringung, die Förderung für klimafittes Grünland, Forstpakete und viele mehr. Im Jahr 2020 wurden somit sieben Millionen Euro an Förderungen ausbezahlt“, zählte der Landeshauptmann auf.

Tiertransporte: Stärkerer
Fokus auf Regionalität

Noch länger werde das Thema Tiertransporte die Bauernschaft beschäftigen, meint LK-Präsident Josef Hechenberger in seinen Ausführungen: „Wir müssen die Tiertransporte reduzieren, doch Tirol wird auch zukünftig Tiertransporte brauchen, um seine wertvollen Zuchttiere im In- und Ausland vermarkten zu können.“ 

Neuigkeiten wie die vergangene Woche öffentlich gewordene zweimonatige Irrfahrt zweier Frachtschiffe, beladen mit 2400 Rindern, schockieren Hechenberger, dem nicht nur das Wohl des Viehs, sondern auch jenes der bäuerlichen Berufssparte ein großes Anliegen ist. Sein Appell an den Landeshauptmann: „Es muss uns gemeinsam gelingen, die Lebensmittel, die im Land gewachsen und veredelt wurden, auch im Land zu vermarkten. Wir können nicht zu Weltmarktpreisen produzieren und brauchen aufgrund der hohen Standards bessere Preise für unsere Produkte. Nur durch Regionalität lässt sich diese Wertschöpfungskette schließen.“ „Ich stimme Josef Hechenberger in seiner Ansicht zum Thema Tiertransporte zu. Wollen wir Tiertransporte reduzieren, muss die einheimische Fleischvermarktung zukünftig noch besser funktionieren“, meint Günther Platter und bot noch weitere Unterstützung vonseiten des Landes an.

Ambitioniert zeigt sich Platter bei der Verpflegung in öffentlichen Küchen: „Hier muss noch mehr auf Regionalität gesetzt werden, auch wenn wir in den vergangenen Jahren bereits viel erreicht haben.“ Einen großen Schritt zur Verminderung von Tiertransporten sieht er in den regionalen Schlachtstellen in Tirol: „Froh bin ich darüber, dass wir Fortschritte im Bereich der Schlachtstellen machen – regional verfügbar sind solche nun in Wenns, Fließ und mit der Erweiterung in Ehenbichl.“

Bodenschutz für
kommende Generationen

Platter setzt sich ebenso für den Schutz von Grund und Boden ein: „Derzeit arbeitet die Lebensraum Holding Tirol an einem Strategieprozess zur Verknüpfung von Landwirtschaft, Tourismus und Industrie. Hier werden wir auch über die raumverträgliche Entwicklung des Tourismus diskutieren, was auch mit dem Thema Bodenverbrauch zusammenhängt – ein wesentliches Thema für Tirol. Wir sind nur Gast auf Erden und müssen darauf achten, dass auch die nächsten Generationen noch Bewirtschaftungsmöglichkeiten haben und nicht vor versiegelten Tatsachen stehen. Man darf es aber durchaus als Erfolg verbuchen, dass Tirol als einziges Bundesland in Tirol landwirtschaftliche Vorrangflächen unter strengen Schutz stellt.“

„Josef Hechenberger lässt
Taten statt Worte sprechen“

„Zurzeit kommt es mir so vor, als würden alle anderen Parteien nur gegen den Bauernbund wettern. Das muss man als Qualifikation sehen: Die anderen Parteien erkennen die Kraft des Bauernbundes mit ihrer Kritik an“, sieht Platter die Angriffe der konkurrierenden Parteien bei der LK-Wahl gelassen. „Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu den anderen Kammern auf einem hohen Niveau. Dieses müssen wir zumindest halten“, bittet LH Platter die Wahlberechtigten um ihre Stimmen.

„Ich unterstütze Josef Hechenberger, da er nicht nur Missstände anprangert, sondern auch mit guten Lösungsvorschlägen zur Stelle ist“, so LH Günther Platter abschließend. „Ich wünsche mir für die Zukunft einen starken Bauernbund und eine starke Landwirtschaftskammer und wünsche Josef Hechenberger und Helga Brunschmid alles Gute für die Landwirtschaftskammerwahl 2021.“

Quelle: Angerer
Bundeskanzler Sebastian Kurz beim Sommergespräch des Tiroler Bauernbundes 2019 in Mutters mit LK-Präsident NR Josef Hechenberger.

Bundesspitze unterstützt Tiroler LK-Präsidenten

Beim Webinar meldete sich auch Bundeskanzler Sebastian Kurz mit einer kurzen Videobotschaft an die Tiroler Bäuerinnen und Bauern zu Wort: „Mir ist bewusst, dass gerade die derzeitige Situation für die Landwirtschaft eine herausfordernde ist. Daher ein umso größeres ‚Danke‘ für all die Leistungen, die in der Landwirtschaft, gerade in den kleinstrukturierten Betrieben und in Tirol besonders auch in den kleinstrukturierten Bergbauernbetrieben, für die Ernährungssicherheit und auch für deren Autonomie in Österreich erbracht werden.“

Bundeskanzler Kurz sagte Josef Hechenberger und dem Bauernbund-Team seine Unterstützung zu: „Mit Josef Hechenberger gibt es eine starke Stimme für die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern, daher wünsche ich dir, Josef, und deinem gesamten Team alles Gute für die Landwirtschaftskammerwahl und freue mich auf eine gute weitere Zusammenarbeit.“

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