Etwa 20.000 Gänse gibt es pro Jahr in Oberösterreich, was auch die die Nummer eins in der Gänsehaltung im Bundesländervergleich bedeutet. Seit 1992 haben sich diese Zahlen stets nach oben entwickelt.

Qualität durch langsames Wachstum bei guter Fütterung

Die Gans sticht als einzige Geflügelart, die mit einem besonders kräftigen Magen auch Gras gut verdauen kann, hervor. Eine tiergerechte Weide­haltung, wie sie in Österreich praktiziert wird, kommt dem Tier und schließlich auch dem Konsumenten besonders entgegen: Durch diese Art der Haltung und das damit verbun-dene langsame Wachstum werden die Gänse erst mit etwa 18 bis 24 Monate geschlachtet. „Die Weidehaltung in Kombination mit Getreidebreifütterung ergibt ein besonders zartes Fleisch und weniger Bratverlust gegenüber importierten Gänsen aus Intensivmast“, betont Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Heuer musste zudem nicht so wie durch die Trockenheit in den vergangenen Jahren sparsam mit Gras und Feldfutter umgegangen werden. Eine Gans frisst schließlich bis zu ein Kilo Gras pro Tag. Weidegansbetriebe bieten ihren Tieren – je nach Ertragskraft der Weiden und Niederschlagssituation – 80 bis 150 Quadratmeter Fläche pro Gans an. Laut österreichischem Tierschutzgesetz sind es zumindest zehn Quadratmeter Auslauf, die je Tier geboten werden müssen.

Das Projekt „Weidegans“ (Informationen: www.weidegans.at) brachte die Gänsehaltung zurück auf die heimischen Bauernhöfe: 1992 wurde im Mühlviertel mit 100 Tieren ein erster Versuch gestartet. Mittlerweile sind es 120 Betriebe im Land, die sich der Gänsehaltung verschrieben haben. Heidi Hebesberger aus Nußbach, Obfrau der „Österreichischen Weidegans“: „In den letzten Jahren konnte der Anteil an heimischen Gänsen am Gesamtverbrauch im Bereich von 25 Prozent etabliert werden. Die restlichen 75 Prozent der in Österreich verzehrten Gänse stammen überwiegend aus Ungarn und Polen.“

Frische, konventionelle Weidegänse kosten ab Hof im Durchschnitt elf bis zwölf Euro pro Kilo, Bio-Ware etwa 13 bis 15 Euro. Die Weideganshaltung ist damit für bäuerliche Betriebe, die ihre Einkommensbasis verbreitern möchten, eine Alternative.

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