Der Landesrechnungshof hat die Landwirtschaftskammer Tirol geprüft und insgesamt fällt der Bericht sehr positiv aus. Von nun an erwarte ich mir, dass die massive Kammerfinanzierungskritik bei den Budgetsitzungen endlich beendet ist”, findet LAbg. Alois Margreiter in seiner Rede vor dem Tiroler Landtag klare Worte. “Die LK übernimmt neben der Interessensvertretung und der Förderungsabwicklung klar definierte Aufgaben für das Land”, erklärt Margreiter: “Ich war fast 36 Jahre lang Mitarbeiter der Kammer und bin dann in den Landtag gewechselt. Für mich zählen nur die Fakten. Im November 1998 gab es zur Kammerfinanzierung einen Beschluss, dem neben der VP auch SP und Grüne zustimmten. Derzeit übernimmt das Land Tirol die Kosten für 72 Mitarbeiter, damit diese wichtigen Beratungstätigkeiten von absoluten Fachexperten übernommen werden kann”, schildert Margreiter. “Viele Berater in den Bezirkskammern sind für Generationen von Bauernfamilien zu wichtigen Wegbegleitern geworden und kaum mehr aus unseren Bezirken wegzudenken. Es wäre unverantwortlich, diese wichtige Beratungseinrichtung durch systematische Aushungerung abzuschaffen und somit unseren Bauern den Zugang zu Beratung, Fachwissen und Vernetzung zu verwehren”, reagiert Margreiter auf die Kritik der Opposition.
“Ich habe die Rundumschläge von Elisabeth Blanik gegen die bäuerlichen Familien satt. Wo sind die schwerverdienenden Agrar-Oligarchen, die in jeder Debatte von SP und Liste Fritz zitiert werden?”, fragt Bezirksbauernbundobmann Martin Mayerl. “Es ist an der Zeit, endlich damit aufzuhören, ein Feindbild zu malen, das es schlichtweg nicht gibt. Die Lage unserer Bauern ist ernst und für viele angesichts der schlechten Situation am Markt bedrohlich und den Oppositionsparteien fällt nichts besseres ein, als immer und immer wieder auf unsere Bauern einzudreschen und mit ihren rufschädigenden Falschaussagen durchs Land zu tingeln. Irgendwann ist das Maß endgültig voll”, so Martin Mayerl erbost.
“Gibt es unter der neuen Vorsitzenden der SP-Tirol kein anderes Parteiprogramm, als gegen die Tiroler Bauernfamilien zu wettern und Neiddebatten zu schüren? Unsere Bauern stellen zwar nur wenige Prozente der Bevölkerung in Tirol, sorgen aber für 100 % gepflegte Kulturlandschaft, die 80 % der Touristen in unser Land lockt. Abgeordnete Blanik hat im Landtag die Arbeit der Mitarbeiter/-innen in der Landwirtschaftskammer schlecht geredet. Nach den linken Vorstellungen der Tiroler Roten ist die Unterstützung des Landes sofort einzustellen. Damit würde die Kammer finanziell ausgehungert werden. Die logische Folge wäre, dass alle Bezirkskammern ihre Türen für immer schließen müssten”, so Hermann Kuenz. “Das Bauernbashing scheint nunmehr aber das einzige Markenzeichen der Parteivorsitzenden und damit der SP zu sein”, so Kuenz. “Ich höre jedoch auch aus den Reihen der Roten Genossen, vor allem von Bürgermeistern in Landgemeinden, dass sie sich von der Linie der Parteivorsitzenden distanzieren und diese aggressive Klassenkampf-Rhetorik nicht unterstützen wollen”, berichtet Kuenz.
Auch Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler meldete sich zu Wort: “Die Empfehlungen des LRH sind bereits in Ausarbeitung. Ich sehe den Bericht als Anleitung, Dinge noch besser zu machen und ein Schema zu erarbeiten, das noch transparenter ist. Wir haben es geschafft, den Strukturwandel in Tirol durch eine fundierte, intelligente Form der Unterstützung gut zu überstehen und die Landwirtschaft voran zu bringen. Im Vergleich mit Bayern und anderen Ländern ist es uns gelungen, die Landwirtschaft stabil zu halten. Auch sind in Tirol die Ausgleichszulagen gleich geblieben und wir haben es geschafft, mit der Gastronomie noch intensiver zusammenzuarbeiten und einen Mehrwert zu erwirtschaften.”
Stimmen der Opposition:
Andrea Haslwanter-Schneider: “Wir sind überzeugt, dass die Mitarbeiter der Agrarabteilung das gut abwickeln können. Es handelt sich um eine von der ÖVP konstruierte Struktur. (…) Wir fordern ein Ende der Verflechtung frei nach dem Motto zurück zum Ursprung, bei meiner Ehr.”
Josef Schett: “Die Beratungsleistungen der LK waren nicht immer zukunftsgerichtet (…) Ich bin deswegen Direktvermarkter geworden, weil ich nicht auf die LK gehört habe. (…) Wir sollten den RH-Bericht ernst nehmen und den Vertrag kündigen und prüfen, welche Aufgaben die Fachabteilungen des Landes kostengünstig und effizient abwickeln können (…)”
Elisabeth Blanik, SPÖ: ” Es ist klassisch und es ist ein System. Da versucht sich eine bestimmte Berufsgruppe im Land auf Kosten anderer Rechte und Möglichkeiten zu sichern. (…) Was habt denn ihr für ein Selbstverständnis? Dieses stolze Bauerntum, das am Gängelband und an den Infusionen des Landes hängt. (…) Keine andere Kammer hat das notwendig (…) Vielleicht macht ihr gar keinen so guten Job für jene, die ihr vertreten sollt? (…) Es ist Symbol dafür, dass es in diesem Land gleiche und gleichere gibt. Irgendwann ist es vorbei. Genau das habe ich gemeint mit Handwerk legen. Irgendwann ist es mit diesen Privilegien vorbei und ich hoffe die Zeit kommt bald. Danke!”