Dass bei einer Pressekonferenz zum Thema Forstwirtschaft drei Frauen am Podium sitzen, ist eher ungewöhnlich. Genauso solche Pionierinnen holte sich Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger zu ihrer Pressekonferenz am vergangenen Montag dazu, um den Startschuss für mehr „Frauenpower“ in der Forstwirtschaft zu setzen: Hermine Hackl, Leiterin der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen, und Elfriede Moser, oberösterreichische Landesforstdirektorin – zwei Frauen, die in diesem Sektor eine Vorreiterrolle einnehmen. Denn obwohl rund 25 Prozent der Waldflächen in weiblichem Besitz sind, gibt es noch viele Bereiche mit Aufholbedarf.
„Wir müssen Frauen ermutigen, dass sie sich für den schönen Beruf in der Forstwirtschaft entscheiden“, meinte Elfriede Moser. Genau das ist das Ziel des Mentoring-Programms, das Elisabeth Köstinger mit ihrem Forstressort startet. Dabei sollen bereits Maturantinnen angesprochen und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten beworben werden.
Traunkirchen: Waldcampus Österreich
Der Startschuss für die Initiative erfolgte bewusst an der Forstlichen Ausbildungsstätte in Traunkirchen (OÖ), die im Vorjahr neu eröffnet wurde. Dieses soll künftig das Kompetenzzentrum für die österreichische Forstwirtschaft sein. Bei der Pressekonferenz wurde es unter dem Namen „Waldcampus Österreich“ neu vorgestellt. Unter seinem Dach sind neben der Ausbildungsstätte auch die österreichweit einzige Forstwarteschule und der Einforstungsverband beherbergt. „Ein solches Zentrum ist einzigartig in Europa“, schwärmte Hermine Hackl – und absolut notwendig, denn schließlich „ist die Forst- und Holzwirtschaft der zweitwichtigste Wirtschaftsfaktor in Österreich.“
Der Neubau in Traunkirchen wurde im September 2018 eröffnet. 2700 Kubikmeter Holz wurden dabei verbaut. Jährlich werden dort 120 Schülerinnen und Schüler ausgebildet sowie 300 Kurse mit 8000 Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern abgehalten. “Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von knapp 44 Millionnen Euro ist in Traunkirchen ein echter Waldcampus Österreich entstanden”, so Elisabeth Köstinger.
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- Köstinger: BMNT/Paul Gruber