“Den Hütern der europäischen Wälder zuhören, ihr Handeln vor Ort verstehen, von ihrer Erfahrung lernen und Klischees hinter uns lassen.” Das ist kurz gesagt die Botschaft der neuen Sensibilisierungsinitiative zur Artenvielfalt der Wälder #ForestBiodiversity, die in Brüssel von sechs Verbänden der forstbasierten Sektoren lanciert wurde. Da die Debatte über die Strategien zur Biodiversität und zur Forstwirtschaft weit oben auf der Agenda steht wie noch nie, lassen die sechs Verbände des forstbasierten Sektors europäische Waldbesitzer und Forstwirte in einer Reihe von Videos auf der Plattform forestbiodiversity.eu zu Wort kommen. Aus den Interviews geht konkret hervor, dass hinter dem Konzept der nachhaltigen Waldbewirtschaftung der Gedanke steht, dem Erhalt der Artenvielfalt und der Anpassung an das Klima besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen – zwei grundlegende Voraussetzungen für gut bewirtschaftete Wälder.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung schaffe ein Gleichgewicht zwischen dem Erhalt der Artenvielfalt, Klimaschutz und sozioökonomischer Bestandsfähigkeit, für das lokale Akteure, Waldbesitzer und Forstwirte tagtäglich mit ihrer Arbeit sorgten. Diese Komplexität der Arbeit mit der Natur sei bisweilen Ursache für Missverständnisse. Gut bewirtschaftete Wälder könnten gerade in Zeiten natürlicher Störungen und eines sich verändernden Klimas der Artenvielfalt eine dauerhafte Heimat bieten. Die Initiatoren betonen weiter, dass gut bewirtschaftete Wälder die Fähigkeit haben, eine beträchtliche Menge CO2 zu speichern und die Kohlenstoffspeicherung in Wäldern und Holzprodukten sowie die Substitution fossiler Materialien und Energien zu steigern. Außerdem können gut bewirtschaftete Wälder das erste Glied in einer Wertschöpfungskette sein, die nahezu vier Millionen grüne europäische Arbeitsplätze und gleichzeitig allen Menschen wichtige Ökosystemdienstleistungen in Form von Erholungsmöglichkeiten bietet. “Nur widerstandsfähige und gesunde Wälder können auch weiterhin vielfältige Ökosystemdienstleistungen erbringen”, lautet eine zusammenfassende Botschaft.
Die Organisationen hinter der Plattform #ForestBiodiversity planen, diese zentralen Aspekte in den kommenden Monaten durch eine Reihe von Kommunikationsaktionen bekannter zu machen. Der Sektor könnte eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung und der Erreichung der Ziele des europäischen Green Deals spielen, wenn diejenigen, die sich um die europäischen Wälder kümmern, im Zentrum der Strategien des grünen Deals stehen. Davon ist die Gruppe der unterstützenden Organisationen mit CEPI (Europäischer Verband der Papierindustrie), COPA-COGECA (Dachverband der EU-Landwirte und -Genossenschaften), CEPF (Europäischer Waldbesitzerverband), CEI-Bois (Europäischer Verband der holzverarbeitenden Industrien), EUSTAFOR (Stimme der europäischen Organisationen der Staatsforstverwaltung) und ELO (Organisation Europäischer Landbesitzer) überzeugt.
AIZ