Im menschlichen Gehirn können aufgrund verschiedenster Vorfälle Gehirnzellen absterben. Aber das Gehirn kann trotzdem noch einwandfrei funktionieren, insofern die restlichen Gehirnzellen die Arbeit der verlorengegangenen übernehmen. Sind sie fit genug, merkt man gar nicht, dass die anderen fehlen. Wenn dem aber nicht so ist, so sind die besten Voraussetzungen für Demenz gegeben. Wie wichtig die geistige Fitness ist, zeigt die Geschichte einer mittlerweile verstorbenen Nonne. In einem Vortrag des renommierten Gehirnforschers Manfred Spitzer habe ich von ihr erfahren. Sie unterrichtete bis zum 84. Lebensjahr und hielt sich bis zum Tod mit 104 Jahren geistig fit. Nach ihrem Tod wurde festgestellt, dass viele Gehirnzellen abgestorben waren und sie eigentlich starke Demenz hätte haben müssen. Doch die wenigen Gehirnzellen, die übrig geblieben waren, hatte die Nonne so gut trainiert, dass sie problemlos die Aufgaben der abgestorbenen übernehmen konnten. Deshalb ist es unsagbar wichtig, dass man, egal ob jung oder alt, sein Gehirn trainiert. Es gibt kein Geheimrezept, aber es hat vermutlich viel mit dem eigenen Willen zu tun. Sich stets neues Wissen anzueignen und sich selbst zu fordern hält geistig fit. Das kann für jede Person etwas Unterschiedliches sein, etwa eine neue Sprache zu erlernen oder ganz einfach viel zu lesen. Aber wichtig ist, etwas Neues auszuprobieren und seine Komfortzone zu verlassen. Es steht fest: Demenz ist eine Volkskrankheit. Deshalb kann und sollte man nicht nur seinen Körper, sondern auch sein Gehirn fit halten.
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