Über Jahrzehnte waren Arbeitspferde im Forst als Liebhaberei verpönt und nur wenige befassten sich hierzulande noch mit dieser Arbeitsweise. Umso erfreulicher, dass sich die Bewahrer des alten Wissens in Verbänden wie dem „Verein der Holzrücker Österreichs und Freunde des Arbeitspferdes“ zusammenfanden. Dort werden Wissen und Erfahrungen ausgetauscht und koordiniert. Mittlerweile sei die Pferderückung in der Forstwirtschaft wieder hoch im Kurs und gefragt, weiß ein Praktiker zu berichten.

Bewusstseinsbildung
Um den Wert der Arbeit mit Pferden auch einer breiteren Masse abseits der Fachkreise näherzubringen hat man sich nun erstmals entschlossen, Österreich als Veranstaltungsort für die von 26. bis 28. August anstehende Europameisterschaft im Holzrücken mit Pferd auszuwählen. Austragungsort ist Liebenfels in Kärnten, genauer die Hofstelle des Obmanns des „Vereins der Holzrücker“, Johannes Stippich. Stippich, selbst wie sein gesamtes Vorstandsteam langjähriger Teilnehmer von Holzrücketurnieren, gelang es auch, mit dem Franchise-Unternehmen „Zaunteam“ einen passenden Dienstleistungspartner zu finden. Auf die Frage was Besucher der Veranstaltung erwartet, zeigt sich das Vorstandsteam einig: „Was im Wettbewerb geboten wird, sind nachgestellte Situationen, die bei der Waldarbeit anfallen. Die Zuseher bekommen einiges zu sehen. Für uns steht aber nicht nur der sportliche Wettbewerb im Vordergrund. Wir wollen Bewusstsein schaffen, erinnern und aufzeigen, welche alternativen Möglichkeiten es in der Landwirtschaft zu Maschine und Monokultur gibt.“ Man sehe in der Arbeit mit Pferden, angesichts der spürbaren Auswirkungen des Klimawandels die ideale Option CO2-Emmissionen zu reduzieren und letztendlich auch die Klimaziele zu erreichen, heißt es weiter.

Rahmenprogramm mit Mehrwert
Am dreitägigen Event soll nicht nur Pferdeliebhabern die Professionalität der Holzrücker nähergebracht, sondern auch eine Lanze für die Arbeit mit Pferden gebrochen werden. Gemeinsam mit dem Dachverband der Reiter und Fahrer, welcher die ordnungsgemäße Abwicklung des Wettbewerbs sicherstellt, wurde ein umfangreiches Rahmenprogramm erarbeitet. Neben den Bewerben werden auch Vorträge zur Waldwirtschaft, Umweltschutz sowie Ausbildung und Ausrüstung der Arbeitspferde gehalten und Vorführungen von landwirtschaftlichen Arbeiten mit Pferden finden statt. Bleibt abzuwarten wer es unter die Top-15 Fuhrleute Europas schafft und welche Nation letztendlich den Sieg für eine nahezu vergessene Praxis mit nach Hause nimmt.

Weitere Infos: www.holzruecken.at

Programmdetails:

  • Freitag, 26. August: 7 bis 17 Uhr: Bewerbe; Ab 20 Uhr: Disco der Landjugend Sörg 
  • Samstag, 27. August: 7 bis 17 Uhr: Bewerbe;18 bis 20 Uhr: „Waldgipfel“, Referate und Podiumsdiskussionen zu den Themen Waldwirtschaft, Umweltschutz, Ausbildung und Pferdeausrüstung mit Untermalung durch den MGV Kornblume
  • Sonntag, 28. August: 11 Uhr: Frühschoppen mit dem Musikverein Glantal; 7 bis 17 Uhr: Hauptbewerb im Holzrücken mit Pferden der besten 15 Fuhrleute Europas; 18 Uhr: Siegerehrung

- Bildquellen -

  • : Johannes Stippich
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AUTORRed. CW
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