Der Klimawandel zeigt sich auch in Österreich mit einer steigenden Anzahl von Hitzetagen, Unwetterextremen sowie vermehrtem Druck auf Pflanzen durch Krankheiten und Schädlinge wie Insekten. Gegen diese gilt es, chemische, aber auch biologische Pflanzenschutzmittel immer gezielter einzusetzen, um auch die Aufwandmengen zu verringern, etwa gemäß den ambitionierten Zielen des Green Deals der EU bis 2030 sogar um gut die Hälfte.
Dieses Ziel könne nur mit geeigneten Alternativen erreicht werden, ist man etwa bei der Firma Lithos in Ennsdorf in Niederösterreich überzeugt. Sie vertreibt mit „CornProtect“ ein laut eigenen Angaben „natürliches Mittel“ gegen den Maiswurzelbohrer. Zeolith, also mineralisches Silikat, dient dabei als Trägermaterial für Pheromon-Lockstoffe, die paarungswillige Schädlinge verwirren und damit weitläufig deren Ausbreitung auf Ackerflächen unterbinden.
Mit CornProtect habe man eine ökologische wie praxistaugliche Lösung gegen den gefürchteten Maisschädling gefunden, berichtete Geschäftsführer Franz Reitbauer nun bei einem Firmenbesuch von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Allein: Durch bürokratische Hürden der EU werde es kleinen Unternehmen wie Lithos aber schwer gemacht. Sieben Jahre dauere die Zulassung bei der Europäischen Zulassungsbehörde EFSA. In der Praxis sei das – trotz verkürzten Verfahrens für Wirkstoffe mit geringem Risiko – ebenso lange wie für chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Reitbauer: „Die EU selbst hat die steigende Bedeutung von natürlichen Pflanzenschutzmitteln erkannt und per Gesetz beschlossen, deren Zulassungsverfahren zu beschleunigen. In der Praxis kommen diese allerdings nicht zur Anwendung.“
Bei Köstinger stieß Reitbauer damit auf ein offenes Ohr: „Die Frage wird nicht sein ob, sondern wie und welchen Pflanzenschutz wir anwenden. Die EU-Kommission widerspricht sich dabei in ihren Aussagen. Auf der einen Seite will man Pflanzenschutzmittel verbieten, auf der anderen Seite verschleppt man Zulassungen von natürlichen Mitteln. Dafür habe ich keinerlei Verständnis.“
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