Der internationalen Vorreiterrolle Österreichs im biologischen Landbau ist die neue Veranstaltung jedenfalls gerecht geworden. Sämtliche Erwartungen wurden übertroffen: Rund 8000 Besucher kamen laut Veranstaltern zu den Biofeldtagen 2018 am Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen in der Region Neusiedler See (Burgenland). Das soll mehr als je zuvor sein, auch im europäischen Vergleich zu ähnlichen Veranstaltungen. Den Organisationspartnern, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Österreich, dem Verband Bio Austria Burgenland, der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ), sowie Pannatura ist mit dem völlig neuen Konzept einer umfassenden Gesamtsicht der Landbewirtschaftung mit den Biofeldtagen 2018 jedenfalls auch internationale Aufmerksamkeit sicher. Gäste aus ganz Österreich, den Nachbarländern, aber auch Delegationen aus Frankreich, England, Rumänien, Griechenland, Kroatien und selbst Kasachstan waren am Bio-Landgut Esterhazy vertreten.
Am ersten Veranstaltungstag konnte bereits eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung zwischen Pannatura und den Forschungsinstituten bzw. Trägerorganisationen ähnlicher Veranstaltungen aus den Ländern Schweiz, Deutschland, Österreich und Ungarn im Rahmen einer Pressekonferenz unterfertigt werden. „Die einzelnen Veranstalter und Organisationen sehen sich jedenfalls nicht als Konkurrenten, sondern wollen durch Intensivierung der Zusammenarbeit Synergien bestmöglich nutzen und sich wechselseitig stärken“, freut sich Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL Schweiz bei der Unterfertigung.
Als Hausherr begrüßte dann Stefan Ottrubay, Direktionsrat der Esterhazy Stiftungen, die zahlreichen Besucher und internationalen Gäste. In seiner Ansprache betonte er das langjährige Engagement von Esterhazy im Bereich nachhaltiger Landbewirtschaftung. Seit über 15 Jahren werden beispielsweise alle in Eigenbewirtschaftung stehenden Flächen ausschließlich biologisch bewirtschaftet.
Zur Eröffnung waren neben zahlreichen Vertretern der Landwirtschaft auch viele Repräsentanten aus Wirtschaft, Politik und Kulinarik gekommen.
Das riesige Veranstaltungsareal von über 70 Hektar bot mit mehr als 150 Ausstellern eindrucksvoll die umfassende Breite einer modernen Landbewirtschaftung auf Basis biologischer Wirtschaftsweise.
Eine Sortenschau auf Demonstrationsflächen mit 120 bewährten und neuen Züchtungen sowie 40 unterschiedlichen Begrünungs-, Biodiversitäts- und Wildäsungsmischungen war ebenso eingerichtet wie der Fruchtfolgeparcour und die zahlreichen offenen Bodenprofile.
Besonderes Lob beim umfassenden Rahmenprogramm erhielt das liebevoll thematisch abgestimmte Kinderprogramm. Denn gerade mit den Kleinsten lässt sich nachhaltig Großes bewirken. Im Bereich der Tierschau war bei den klassischen Nutztierrassen, insbesondere der erste Hühner-Mobilstall des Burgenlandes ein Highlight. Die vielen ausgestellten, selten gewordenen Tierarten wie Zackelschaf oder Noriker waren ebenso stark frequentierte Stationen.
Groß waren nicht nur die bei den Biofeldtagen gezeigten Maschinen, sondern auch das Interesse an den über 70 Geräten, die an beiden Tagen unter praxiskonformen Bedingungen live im Arbeitseinsatz gezeigt wurden. Der Einsatz von Robotern und Drohnen am Feld wurde ebenfalls hautnah präsentiert.
Erfrischend „anders“ war das Gastronomiekonzept: So gelangten ausschließlich biologische und regionale Produkte zum Verkauf. Bauernmarkt, Back-, Grill- oder Kochstube, Bio-Eis sowie Bio-Bier, Bio-Säfte und Bio-Wein boten etwas für jeden Geschmack.
Mit der zweitägigen Veranstaltung wurden Landwirtschaftsbetriebe sowie interessierte Konsumenten angesprochen. Das Konzept der bewussten Zusammenführung dieser zwei Gruppen wurde laut Veranstalter mit großem Zuspruch angenommen. Der wechselseitige Austausch, offene Gespräche und Wissensvermittlung standen dabei im Vordergrund. Über 140 Veranstaltungspunkte boten sowohl Besuchern wie Ausstellern ein attraktives Rahmenprogramm und Gelegenheit, das Wissen zu vertiefen und mehr über Biologische Wirtschaftsweise zu erfahren.
„Eine erfolgreiche Landwirtschaft lebt einerseits von althergebrachter Erfahrung, andererseits aber von der Bereitschaft, Neues kennenzulernen und umzusetzen. Eine umfassende Gesamtsicht und der gezielte fachliche Austausch waren daher die Erfolgsgaranten für den fulminanten Start der Biofeldtage“, so Matthias Grün, Geschäftsführer des Veranstalters PANNATURA GmbH.
Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, dem Land Burgenland und vielen Sponsoren unterstützt. Hauptsponsoren waren Nourivit, CLAAS und Ja! Natürlich.
Eine Fortsetzung der österreichischen Biofeldtage am Bio-Landgut Esterhazy ist für den Sommer 2020 geplant.
- Bildquellen -
- OBS 20180618 OBS0022: Esterhazy/Pannatura – Fotograf: Birgit Machtinger