Kommentar von Eva Riegler,
Redaktion Niederösterreich.
Grean Deal, Farm-to-Fork-Strategie und Biodiversitätsstrategie 2030 werden von der Europäischen Union derzeit als Antwort auf drängende Zukunftsfragen forciert. So sieht die Farm-to-Fork-Strategie beispielsweise vor, den Einsatz von Pestiziden um 50 Prozent und von Düngemitteln um 20 Prozent zu senken und den Anteil der biologisch bewirtschafteten Flächen gleichzeitig auf 25 Prozent zu steigern.
Abgesehen davon, dass diese angestrebten Ziele – ohne Alternativen und Folgenabschätzung – in der Praxis ziemlich unrealistisch erscheinen, ist noch nicht klar, wie den Bäuerinnen und Bauern diese zusätzlichen Auflagen abgegolten werden sollen. Denn über den Produktpreis wird dies in Zeiten von Globalisierung und Freihandel kaum möglich sein. Die Bioproduktion verpflichtend auszuweiten ohne den Absatz dementsprechend zu steigern, nutzt weder konventionell noch biologisch wirtschaftenden Betrieben.
Der Green Deal braucht ein neues Ziel, das in der Krise klar sichtbar wurde: Versorgungssicherheit. So ist es unsinnig, dass Millionen Tonnen Eiweiß nach Europa importiert und zugleich zehn Prozent der Anbaufläche in Europa außer Produktion gestellt werden.
Bei allen Entscheidungen ist es daher für mich unbedingt notwendig, die Land- und Forstwirtschaft entsprechend einzubinden. Der Volksmund sagt: „Wer zahlt, schafft an.“ Das heißt im Umkehrschluss aber auch, wer nicht zahlen möchte, kann den Bäuerinnen und Bauern nicht sagen, wie sie zu arbeiten haben.