Dreister „Bauernhasser“ in Geboltskirchen am Werk

Tausende Euro Schaden durch ein kleines Stück Metall sind kürzlich einem Grieskirchner Landwirt entstanden. Ob nun aus Neid oder Hass auf die Bauernschaft platziert, keiner dieser Gründe rechtfertigt ein derartiges Verhalten. Darüber sind sich auch die Menschen auf den sozialen Netzwerken einig.

Durch das Nirosta-Metallstück wurden Messer und Corncracker erheblich beschädigt.

Wer macht so was? Und warum nur? Diese Frage stellt sich wohl jeder, der Martin Anzengrubers Facebook-Post vom vergangenen Samstag liest. Der Milchviehbauer aus Haag am Hausruck warnt darin andere Landwirte vor einem mutmaßlichen Bauernhasser, der gezielten Sachschaden an Erntemaschinen verursacht. Für Anzengruber selbst kommt die Warnung zu spät. An seinem Maishäcksler ist bereits ein Schaden von circa 8000 Euro entstanden – und das leider nicht zum ersten Mal.

Milchviehbauer wurde zum dritten Mal geschädigt

„Ein Schnalzer und ich wusste was los ist“, schildert Anzengruber die Ereignisse vom vergangenen Montag: „Es ist ja schließlich nicht das erste Mal gewesen.“ Kurz nachgeschaut bewahrheitete sich auch schon der erste Gedanke des 24-Jährigen. Erneut hatte ein mutwillig am Mais angebrachtes Metallstück den Häcksler beschädigt.

2Schon in den beiden Vorjahren war es zu solchen Zwischenfällen bei der Ernte gekommen. Da gingen sie aber glimpflicher aus. 2020 habe es nur „etwas gerumpelt“ erst beim Putzen des Häckslers seien Metallreste hervorgekommen. Heuer dagegen waren Messer und Corncracker kaputt. Die Ursache war ein etwa zehn Zentimeter großes Stück nichtrostender Stahl (Nirosta). „Wir haben das Metallteil gleich gefunden und sofort Anzeige bei der Polizei erstattet“, so Anzengruber. Mangels Anhaltspunkte auf „Unbekannt“. Anschließend wurde die Ernte mittels notdürftig hergerichteten Häckslers fortgesetzt. Eine ordentliche Reparatur wird Anzengruber vermutlich 8000 Euro kosten – die er selbst zu tragen hat. „Wenn wir Lohngehäckselt hätten, würde die Haftpflichtversicherung den Schaden tragen, so am eigenen Grund aber nicht.“

Mit den Ersatzteilen für die Reparaturen aus den Vorjahren, ist der Milchviehbauer geschätzt auf einer Schadensbilanz von 12.000 bis 15.000 Euro. Ohne die zwei Tiere gerechnet, die ihm vergangenes Jahr verendet sind. Ob das durch Metallstücke im Futter geschah oder nicht, lässt sich nicht sagen. Fest steht: „Wir wissen nicht woran es lag – und der Tierarzt auch nicht.“

Alleine ist Anzengruber mit diesem Problem nicht. Auch bei seinem Nachbarn war heuer auf den Maispflanzen Metall befestigt. Über die Hintergründe rätseln nun alle. In Geboltskirchen und auch im Web. Viele brachten online ihr Missfallen und ihre Empörung über dieses Verhalten zum Ausdruck. Wie jemand so etwas tun kann, scheint den Menschen, ob nun Bauern oder nicht, unerklärlich. Von einem Versehen geht aber keiner aus. Auch Anzengruber nicht. Schon alleine deshalb, weil der Häcksler Metall erkennt, Nirosta nicht. „Derjenige, der da am Werk ist, weiß was er tut“, ist Anzengruber überzeugt.

Täter: Neidgetriebener oder Bauernhasser per se?

Was den Übeltäter dazu bewegt, ist schleierhaft. „Ich bin immer der Meinung gewesen, dass es der Neid sei“, meint Anzengruber: „Aber nachdem nun auch der Nachbar betroffen ist, bin ich mir nicht sicher, ob es sich nicht um einen Bauernhasser handelt.“
Lange hatte der Grieskirchner geschwiegen, um nicht Nachahmungstäter auf den Teppich zu rufen. Jetzt trat er mit seinem emotionalen Facebook-Beitrag die Flucht nach vorne an. „Es hat mir jetzt einfach gereicht. Ich hoffe, dass die öffentliche Aufmerksamkeit den Übeltäter zumindest abschreckt. Das wäre das Wichtigste“, so der couragierte Jungbauer.

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  • F71ae01d 9c4c 41cb B1b0 8f2685b4a5ff: privat
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AUTORElisabeth Hasl
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