Lamatrekking – wer eine solche Aktivität plant, der braucht nicht gleich nach Südamerika zu reisen. Es genügt ein Ausflug zum Klausnerhof in Gössenberg, Gemeinde Aich-Assach im Ennstal. Dort bieten die Schladminger Tauern und das Dachsteinmassiv ein ähnlich atemberaubendes Panorama wie etwa die Inkatrails zum Machu Picchu. Zudem bürgen Katrin Horn und Florian Moosbrugger, die den Klausnerhof bewirtschaften, für einen Rund-um-Service an Leib und Seele ihrer Gäste.
Gemütliche Zimmer, sinnerfüllte Aktivitäten
Zwar gab es auf dem in 1050 Meter Seehöhe gelegenen Bergbauernhof schon traditionell Gästezimmer, die aufgrund der Panoramalage und der sonstigen regionalen Tourismusangebote auch zufriedenstellend gebucht waren; Florian und Katrin verstanden es aber zudem, aus ihrer persönlichen Begeisterung für den Umgang mit Mensch und Tier ein Angebot zu erstellen, das dem Klausnerhof eine besondere Charakteristik verleiht. Denn als die beiden vor elf Jahren Florians elterlichen Hof übernahmen, war schon klar, dass auf rund 24 Hektar Grünland mit sieben Milchkühen und Gästezimmern kaum das Auskommen zu finden sein wird. Zudem wollte die aus Chemnitz in Sachsen stammende Katrin ihren Beruf als Physiotherapeutin weiter ausüben. So kombinierten die beiden ihre Stärken, und es reifte die Vision eines Therapiebauernhofs. Katrin arbeitete zuvor schon mittels Pferden in der tiergestützten Therapie. Nach einiger Suche entdeckten Florian und Katrin ihre große Liebe zu Lamas und Alpakas. Dementsprechend fiel die Entscheidung, das Potenzial dieser Tiere voll auszuschöpfen – sprich zu züchten, die Wolle zu verarbeiten, Trekkingtouren anzubieten und einige Tiere auch therapeutisch zu nutzen.
Inzwischen sind die Lamas und Alpakas zum Mittelpunkt des Hofes geworden. An die 60 Tiere zählt die Herde. Kern des Zuchtbetriebs sind acht Deckhengste sowie 32 Zucht- und Jungstuten aus verschiedenen Blutlinien. Jährlich 15 bis 20 Fohlen sind das Ergebnis dieser Arbeit. Wer sich als Landwirt für die Haltung dieser Tiere interessiert, für den ist der Klausnerhof eine erste Adresse für Information und den Kauf von Zuchttieren. Zur Auswahl und Ausbildung von Therapietieren sowie zu tiergestützten Aktivitäten bieten Florian und Katrin auf ihrem Hof eigene Kurse zur Ausbildung an. Für die Qualität der Zucht bürgen internationale Auszeichnungen. An mindestens zwei Zuchtshows nehmen Florian und Katrin jährlich mit ihren Tieren teil.
Der weitere Tierbestand am Klausnerhof setzt sich zusammen aus rund zehn Ennstaler Schecken, zwei Schweinen, zwei Pferden, zwei Laufenten sowie zwei Katzen und einem Hund. Alle Produkte, die aus der Wolle der Alpakas gefertigt werden, sowie Fleisch und Wurst von Rindern und Schweinen werden ab Hof vermarktet. Die Gäste sind zudem voll des Lobes über Hausbrot, Marmeladen, Honig und viele weitere selbst gemachte Produkte. Auch der Schlaf in den Alpakabetten ist vorzüglich. Für einen weiteren Anziehungspunkt am Klausnerhof ist vor allem Katrin verantwortlich. Er besteht im Angebot ihrer Gesundheitspraxis, das von klassischer Physiotherapie bis hin zu Bioenergetik, Qigong-Kursen und Lebensberatung reicht. All diesen Aktivitäten entsprechend setzen sich auch die Gäste des Klausnerhofes zusammen. Ab Hof-Kunden und Einzelpatienten sind ebenso willkommen wie Familien, Seminar- und Trekkinggruppen sowie Schulklassen und Menschen mit Behinderung. Der Hof ist zertifiziert als UaB-Vitalbauernhof, als ÖKL-Therapiebauernhof und seit Dezember 2015 auch als Green Care-Bauernhof.
Am treffendsten beschreiben das Aufenthaltserlebnis am Klausnerhof wohl die facebook-Einträge von Gastfamilien: “Schöner Bauernhof mit interessanten Tieren! Tolle Gastgeber! Sehr leckeres, bodenständiges Essen! Kinder begeistert! Guter Ausgangspunkt für Wanderungen!” Am besten schaut man sich den Hof aber selbst einmal an.www.klausner-hof.at
Alpakas und Lamas: Therapietier und feine Wolle
Lamas und Alpakas gehören zu den kamelartigen Tieren. Sie stammen aus den Bergregionen Südamerikas. Deshalb kommen die Tiere auch mit den klimatischen Bedingungen in den Alpen sehr gut zurecht und sind anspruchslos zu halten. Heu muss das ganze Jahr über angeboten werden. Lamas sind größer im Körperbau und werden in ihren Ursprungsländern meist als Lastentiere genutzt. Alpakas sind kleiner; die feine und hochwertige Faser prädestiniert sie zur Wollproduktion. Alpakas und Lamas bringen üblicherweise jährlich ein Fohlen zur Welt. Als Herdentiere sind sie auch gut für tiergestützte Aktivitäten geeignet.