Der Maiszünsler ist bereits aktiv: Monitoring auf warndienst.lko.at gestartet

Überwachung des Schädlings zeigt besten Zeitpunkt für Pflanzenschutzmaßnahmen.

Maiszünslerlarven Foto: DI Hubert Köppl- LK Oberösterreich

Damit die Landwirte dem Maiszünsler rechtzeitig entgegenwirken können, hat die Landwirtschaftskammer ein Monitoring des Schädlings auf warndienst.lko.at eingerichtet. Mittels Lichtfallen wird das Auftreten des Falters und seine Entwicklung an Mais bundesweit täglich beobachtet und online auf einer Karte grafisch übersichtlich dargestellt. Die Landwirtschaftskammern und die Fachexperten der Ages arbeiten dabei Hand in Hand. Die Monitoringkarte ist auf warndienst.lko.at ab sofort abrufbar und bietet die beste Möglichkeit, rechtzeitig Pflanzenschutzmaßnahmen gegen diesen Schädling zu setzen.

Bedeutung

Der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) stellt einen der bedeutendsten Schädlinge bei Mais sowohl in Österreich als auch weltweit dar. In Maiszünslerjahren kommt es durch die Bohrtätigkeit der Raupen in Stängel und Kolben zu Störungen der Kornausbildung und zur Notreife der Kolben. Dadurch entstehen Ertragseinbußen und der Pilzbefall, wie z.B. durch Fusarien, wird unterstützt. Das Umbrechen der Pflanzen unterhalb des Kolbens führt zu weiteren Verlusten bei der maschinellen Ernte. Der Maiszünsler befällt – wie sein Name bereits sagt – hauptsächlich Mais, aber auch Hanf, Hirse und sogar Paprika. Ursprünglich ist er in Europa heimisch, hat sich aber schon in alle Maisbaugebiete der Welt ausgebreitet.

Das Schadbild

Die Larve des Falters frisst nach dem Schlupf an den Blattadern und Blattachseln. Dort sind die ersten Anzeichen des Befalls durch bis zu 6 mm breite Bohrgänge zu erkennen. Auch Kotkrümel sind darin zu finden. Oft sind einzelne Fahnen und Stängel geknickt. Bei starkem Befall brechen die Fahnen, manchmal sogar die Stängel unterhalb der Kolben, um. Am Boden, in der Nähe des Stängelknotens, findet man häufig Bohrmehl.

Gegenmaßnahmen

  • Eine biologische Bekämpfung ist mithilfe der Schlupfwespe möglich. Diese legt ihre Eier zu jenen des Maiszünslers. Die Larven der Schlupfwespe fressen dann die Maiszünslereier.
  • Eine chemische Behandlung zum Zeitpunkt des maximalen Larvenschlupfes empfiehlt sich in der ersten Junihälfte. Effektiv ist eine Behandlung, solange sich die Larven nicht eingebohrt haben. Zugelassene Pflanzenschutzmittel finden Landwirte auf der Homepage der Ages unter http://pmg.ages.at/pls/psmlfrz/pmgweb2$.Startup.
  • Ferner sollte darauf geachtet werden, die Stoppelreste über den Winter zu beseitigen. Dabei ist es notwendig, das Maisstroh und die Stoppel möglichst tief zu pflügen, um den Larvenschlupf zu unterbinden. Bei Auftreten des Falters ist eine solche Maßnahme sehr effizient, wenn alle Landwirte in der Region diese durchführen.
  • Ebenso mindert eine frühe Ernte von Silomais die Anzahl der überwindernten Larven, da diese dort noch häufig im oberen Bereich der Pflanze minieren.

DI Dr. Vitore Shala-Mayrhofer, LK Österreich

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26. Juni 2017