Der deutsche Landtechnikhersteller Claas aus Harsewinkel in Ostwestfalen produziert seit 2005 seine Mähdrescher auch in der südrussischen Stadt Krasnodar und beschäftigt dort, keine 100 Kilometer von der besetzten Krim entfernt und gerade mal 300 Kilometer hinter der Frontlinie im Donbass, inzwischen 800 Mitarbeiter. Bei Russlands Landwirten genießt die in saatengrün lackierte Erntetechnik aus der Fabrik in Krasnodar einen ausgezeichneten Ruf. Für eine dort produzierte Mähdrescher-Linie wurde Claas sogar “als vaterländisches Unternehmen” anerkannt, so Claas-Sprecher Wolfram Eberhardt.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine gefährdet nun jedoch das Geschäft des Herstellers, der in beiden Ländern aktiv ist. Die Ukraine gilt schließlich als Europas Kornkammer und damit als eines der wichtigsten Abnehmerländer für den Erntemaschinenerzeuger. Eberhardt: “In der Ukraine sind wir mit einem Vertrieb vertreten. Die Lage unserer rund 40 Mitarbeitenden dort steht für uns seit Tagen im Mittelpunkt.“ Von einem Rückzug aus Russland ist bei Claas offenbar keine Rede – im Gegenteil. “Wir nutzen jetzt die verbleibenden Möglichkeiten, um den russischen Landwirten, mit Blick auf die kommende Ernte, Landmaschinen und wichtige Ersatzteile zur Verfügung stellen zu können”, sagt Eberhardt gegenüber dem „Manager Magazin“. Zur weiteren Entwicklung und möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen spekuliere man aber nicht.

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