Chinas Fleischproduktion trotz Wachstum defizitär

Die Landwirtschaft im Reich der Mitte floriert. Neben dem Pflanzenbau verzeichnet auch die Tierhaltung kräftige Wachstumsraten. Im Schweinebereich scheint vorerst der Plafond erreicht.

Sowohl Schweinemast als auch Ferkelproduktion sind in China derzeit nicht kostendeckend möglich, berichtet das Agrarresort in Peking.

Wie das Nationale Statistikbüro in Peking vermeldet, wurde die Milchproduktion von Jänner bis September um 7,2 Prozent gegenüber 2022 ausgeweitet, die Eiererzeugung wuchs um gut 2 Prozent und auch die Fleischproduktion verzeichnet mit insgesamt 69,74 Mio. Tonnen ein Plus von fast 4 Prozent. Mit Zuwächsen um die 5 Prozent wuchs der Rind-, Geflügel- und Schaffleischsektor besonders stark. Auch die Schweineproduktion legte mit 537 Mio. geschlachteten Tieren um 3,6 Prozent zu und lieferte bis September 43 Mio. Tonnen Fleisch.

Überangebot bei schleppender Nachfrage

Nichtsdestotrotz laufe es im chinesischen Schweinesektor alles andere als rund, wie der Leiter des Büros für Tierhaltung und Veterinärwesen im Landwirtschaftsministerium, Guanghua Chen, berichtet. Die Bauern hätten mit einem Überangebot an Schlachtschweinen zu kämpfen und erlitten – durch die schleppende Nachfrage – im ersten Halbjahr 2023 Verluste von umgerechnet 16,80 Euro je Schwein. Derzeit erlösen die Mäster umgerechnet 1,94 Euro je Kilogramm Lebendgewicht. Dies ermögliche keine kostendeckende Erzeugung, so Chen.

Produktion über dem Plan-Soll

Die Regierung in Peking habe die Landwirte daher bereits aufgefordert, ihre Produktion zu drosseln. Denn nebst der schwächelnden Nachfrage entwickle sich auch die steigende Produktivität zum Problem. So habe die Anzahl der geworfenen Ferkel je Zuchtsau heuer bereits um fast 6 Prozent gegenüber 2022 zugelegt. Der Zuchtsauenbestand liege mit 41 Millionen auch über dem staatlich vorgegeben Ziel, betont der Beamte in Peking.

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  • Zuchtsauen in China: QIUJUSONG - STOCK.ADOBE.COM
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AUTORRed. CW
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