Bio-Betriebe: Anzahl steigt weiter

Entwicklung der Bio-Betriebe in OÖAnzahl der Bio-Betriebe pro Bezirk und prozentueller Zuwachs innerhalb der vergangenenÖpul-Periode (2007 bis 2015)Erfasst wurden Betriebe ab einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. ©AgrarFoto.com, Repro: BauernZeitung, Quelle: LK OÖ
Entwicklung der Bio-Betriebe in OÖAnzahl der Bio-Betriebe pro Bezirk und prozentueller Zuwachs innerhalb der vergangenenÖpul-Periode (2007 bis 2015)Erfasst wurden Betriebe ab einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. ©AgrarFoto.com, Repro: BauernZeitung, Quelle: LK OÖ
Innerhalb der letzten ÖPUL-Periode, von 2007 bis 2015, hat sich die Anzahl der Bio-Betriebe in Oberös-terreich von 3716 um 6,3 Prozent auf 3951 erhöht. An den Betrieben gemessen beträgt der Bio-Anteil mittlerweile knapp 16 Prozent, der Anteil an der Gesamtfläche 14,5 Prozent.

Zuwächse auch in ackerbaustarken Bezirken

Die Hochburg auf dem Sektor ist das Mühlviertel. “Mit 2033 Betrieben befindet sich mehr als die Hälfte der oberösterreichischen Bio-Betriebe in dieser Region”, berichtete Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker. Den größten Zuwachs in der abgelaufenen ÖPUL-Periode verzeichnete der Bezirk Linz-Land. Dort gab es vergangenes Jahr um 20,9 Prozent mehr Bio-Betriebe als noch 2007. Aber auch in anderen ackerbaustarken Bezirken wie Perg, Braunau, Grieskirchen und Eferding ist der Bio-Anteil überdurchschnittlich gestiegen. Der verhältnismäßig geringe Anstieg in Bezirken wie Freistadt oder Rohrbach ist mit der bereits hohen Bio-Dichte erklärbar. Für heuer scheint sich der Trend an steigenden Bio-Betrieben laut Reisecker fortzusetzen. Interesse für einen Bio-Umstieg gäbe es aus nahezu allen Produktionssparten.

Keine Schnellschüsse beim Umstieg

V.l.: Waldenberger, Hiegelsberger, Reisecker und Rabengruber ©Land OÖ
V.l.: Waldenberger, Hiegelsberger, Reisecker und Rabengruber ©Land OÖ
Die Umstiegsbereitschaft wird auch dementsprechend gefördert. Im Ak-tuellen Programm “Ländliche Entwicklung” sind dafür jährlich im Schnitt 112 Mio. Euro vorgesehen. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger verwies auf die Verlängerung der Einstiegsmöglichkeit, die noch bis zum Herbstantrag 2016 möglich ist, warnte in diesem Zusammenhang jedoch vor Schnellschüssen: “Eine Umstellung auf Bio nur wegen der Förderung ist eindeutig zu kurz gedacht.” Dass eine Umstellung wohl überlegt sein muss, bestätigte auch Junglandwirt Klaus Rabengruber aus Haag am Hausruck, auf dessen Hof die Pressekonferenz stattfand. Er spielte bereits seit einigen Jahren mit dem Gedanken, fasste aber erst kürzlich den Mut, sich auf die biologische Wirtschaftsweise einzulassen: “Bio und Urlaub am Bauernhof lassen sich gut vereinen und ich kann dadurch auch eine neue Zielgruppe erreichen.”Aus Sicht von Bio Austria ist diese Entwicklung sehr erfreulich, wie Obmann Franz Waldenberger bestätigte: “Dass neben den Betrieben und Flächen auch die Umsätze mit Bio-Lebensmitteln steigen, zeigt, dass der Markt aufnahmefähig ist.” Eier, Kartoffeln und Milch sind nachwievor die wichtigsten Bio-Produkte, aber auch Fleisch und Geflügel werden enorm nachgefragt. “Bei Bio-Geflügel beträgt der Eigenversorgungsgrad 100 Prozent. Im konventionellen Bereich sind wir in dieser Sparte weit weg von so einer Quote”, so Reisecker. Doch nicht nur die Absatzzahlen im Inland steigen, Bio-Huhn aus Österreich habe sich mittlweile zu einem Exportschlager entwickelt.

Fokus liegt auf Qualität mit besonderen Standards

Waldenberger betonte, dass der Markt auch im Bio-Bereich den Gesetzen von Angebot und Nachfrage unterliegt. Daher könne es auch hier zu Verschiebungen kommen: “Die große Nachfrage nach Bio-Produkten besteht nicht nur in Österreich sondern international. Die Chancen wollen von allen genutzt werden.” Da der Bio-Markt sehr dynamisch ist und stark wächst, werden auch viele Produkte aus anderen Ländern im heimischen Lebensmittelhandel angeboten. Bei Bio Austria will man nicht mit Billigprodukten aus dem Ausland konkurrieren. “Die Verbandsrichtlinien, die über den EU-Bio-Standard hinausgehen, bieten eine gute Grundlage zur Differenzierung. Durch das strenge Kontrollsystem können die Konsumenten darauf vertrauen, dass die Produkte nach den vorgeschriebenen Richtlinien produziert werden”, erklärte der Obmann. Daher werde der Fokus noch stärker von Quantität auf Qualität gelegt, um Schwierigkeiten auf den Märkten, von vornherein auszuschließen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Konsumenten bereit sind, die höheren Preise auch zu bezahlen.

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