Billiger Rohrzucker käme langfristig teuer

Bis Ende Oktober braucht es die vertragliche Zusage für 38.000 Hektar Zuckerrübenfläche, um die Zuckerfabrik in Leopoldsdorf abzusichern.

Für Zuckerrohrfelder in Südamerika werden meist großflächig Regenwälder abgeholzt.

„Wir bauen auf immer weniger unserer Ackerflächen Zuckerrüben an. Das bedeutet, dass wir in Zukunft vielleicht mehr auf billigen Zucker aus dem europäischen Ausland zurückgreifen müssen. Davor kann ich nur warnen. Billiger Weltmarktzucker würde uns teuer zu stehen kommen“, erklärte VP-NÖ-Landwirtschaftssprecher LAbg. Richard Hogl vergangene Woche in einer Pressekonferenz. „Wenn wir von Zuckerimporten abhängig werden, müssen wir ihn aus Ländern mit Zuckerrohrplantagen zukaufen. Dabei wird für solche meistens Regenwald abgeholzt. Auch Böden werden ausgelaugt, Pestizide in unkontrollierten Maßen eingesetzt und die Menschen vor Ort ausgebeutet. Dazu kommen lange Transportwege aus Übersee. Die Folgen sind verheerend für die Umwelt“, so Hogl. Gleichzeitig spiele der Zuckerrübenanbau auf den heimischen Feldern seit mehr als 100 Jahren eine wichtige Rolle. Jetzt sei es wichtig, an einem Strang zu ziehen, um die heimische Zuckerproduktion zu sichern, verwies der Landwirtschaftssprecher auf Aussagen der Agrana, die den weiteren Betrieb der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf ab 2021 zugesagt hat, wenn dafür bundesweit weiterhin 38.000 Hektar Zuckerrüben angebaut werden. „Aktuell laufen die Kontrahierungsverhandlungen zwischen Bauern und Agrana. Bis Ende Oktober müssen die Zusagen also stehen – die Zeit drängt.“ Hogl rief seine Berufskollegen auf, weiterhin auf Rübenanbau zu setzen.

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