Flüssig, weiß und reich an Kalzium. Diese Assoziation hat der Otto-Normalverbraucher, wenn er an Milch denkt. Doch seit Jahren nimmt die Zahl pflanzlicher Ersatzprodukte aus Getreide und Nüssen zu. Bisher durften Soja-, Hafer-, Mandel-Drink und Co. jedoch nicht als „Milch“ bezeichnet werden.
An dem EU-weit geltenden Bezeichnungsschutz für Lebensmittel, deren Ausgangsprodukt das Gemelk von Tieren ist, wird nun aber kräftig gerüttelt. Die Aufrührer sind große multinationale Lebensmittelkonzerne, die mit der Vegan-Lobby und den Tierschutzorganisationen gemeinsame Sache machen. Geht es nach ihnen, findet man bald neben den Qualitätserzeugnissen der Landwirte künstlich hergestellte und mit Zucker, Stabilisatoren, Emulgatoren etc. angereicherte Milch, Butter, Rahm, Joghurt und Käse im Supermarktregal.
Weißes Gold – geschützte Bezeichnung hat gute Gründe
Seit 7500 Jahren ist Milch ein zentraler Ernährungsbestandteil am europäischen Kontinent. Und das aus gutem Grund: Milch hat eine besonders hohe Nährstoffdichte und liefert viele Vitamine und Mineralstoffe. Nicht umsonst spricht man von „weißem Gold“. Gerade deshalb muss aber am strengen Bezeichnungsschutz festgehalten werden und ein Missbrauch des Begriffs unterbunden werden. „Es geht nicht darum, pflanzenbasierte Produkte zu verbieten. Es muss aber klar ersichtlich sein, dass diese etwas ganz anderes sind, weil ja andere Inhaltsstoffe und Verarbeitungsschritte dahinterstehen. Eine Aufweichung der derzeitigen Rechtslage wäre ein harter Schlag gegen eine klare Kennzeichnung. Große Konzerne könnten mit dem guten Image der Milch ihre Gewinne weiter steigern, in Österreich ginge durch die oftmals importierten Ersatzprodukte viel Wertschöpfung verloren. Auf der Strecke bliebe neben den Bauern auch die Versorgungssicherheit“, betont Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger.
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