Der jüngst begonnene Bau der zweiten Weizenstärkeanlage war Anlass eines Besuchs von EU-Abgeordnetem Lukas Mandl und Bauernbund-Präsident Abg. z. NR Georg Strasser in der Agrana-Bioraffinerie in Pischelsdorf bei Tulln (NÖ). Der Standort beheimatet Österreichs einzige Bioethanolanlage sowie Weizenstärkefabrik und verarbeitet derzeit dort über 800.000 Tonnen Getreide pro Jahr. Mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Mio. Euro verdoppelt Agrana die Weizenstärkeproduktion, erweitert bis Ende 2019 die Gesamtverarbeitungskapazität auf über eine Mio. Tonnen Getreide jährlich und schafft auch 45 neue Arbeitsplätze am Standort.
Durch die enge Integration der beiden Anlagen wird das eingesetzte Getreide zu 100 Prozent verwertet. Nach Gewinnung von Weizenstärke und Weizengluten gehen die ungenutzt bleibenden Rohstoffbestandteile in die Bioethanolerzeugung sowie in die Herstellung des gentechnikfreien Eiweißfuttermittels „ActiProt“. Letzteres ersetzt den EU-Import von rund 200.000 Tonnen gentechnisch verändertem Sojaschrot aus Übersee. Schließlich werden mit hochreinem CO2 , das die benachbarte Anlage des Industriegaskonzerns Air Liquide aus den Gärtanks der Bioethanolanlage verflüssigt, am Standort Pische lsdorf aus einem Rohstoff hochwertige Produkte hergestellt.
„Die Nutzung von Synergien auf diesem Betriebsgelände, die die Veredelung von Rohstoffen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens in den Mittelpunkt stellt, macht diesen Standort von Agrana zur perfekten Bioraffinerie. Sie ist ein Musterbeispiel für die Komplettverwertung der eingesetzten Rohstoffe“, zeigten sich Mandl und Strasser einig.
Agrana-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart erklärte: „Wir sind sehr stolz auf unsere Bioraffinerie Pischelsdorf und der Werksausbau wird langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes sichern. Er trägt der steigenden Nachfrage insbesondere der Papierindustrie durch den wachsenden Bedarf an Verpackungen für den Online-Versandhandel Rechnung.”
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