Alexander Bernhuber kritisiert erwarteten Vorschlag der EU-Kommission zur verpflichtenden Pestizidreduktion. Die EU-Landwirtschaft brauche vollen Werkzeugkoffer, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Bis zum Jahr 2030 soll laut den für heute erwarteten Plänen der EU-Kommission der Einsatz chemischer Pestizide in der EU um 50 Prozent sinken. Bernhuber, ÖVP-Umweltsprecher der Volkspartei im Europaparlament, hat Vorab-Informationen erhalten. Denen zufolge sollen die ambitionierten Ziele vor allem nationalen Zielen übergeordnet werden. “Die EU-Kommission hat in ihrer eigenen Machbarkeitsstudie veröffentlicht, dass die Umsetzung der “Farm-to-Fork”-Strategie und die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln zu 15 Prozent weniger Produktion in der EU führen könnte”, ist Bernhuber im Vorfeld der Präsentation des neuen Rechtsakts verwundert. 

“Gerade in Zeiten drohender Hungersnöte in vielen Teilen der Welt muss die EU voll auf Versorgungssicherheit fokussieren”, sagt Bernhuber

Wenn die Pflanzen nicht ausreichend gedüngt und behandelt werden und die Wetterlagen immer extremer werden, sei in den kommenden Jahren mit drastischen Ertragsausfällen zu rechnen. Bernhuber unterstreicht auch, dass der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in Österreich seit 2011 bereits um 22 Prozent gesunken sei. Mit dem vorab vorliegenden Vorschlag würden sich die EU und Österreich in eine Abhängigkeit von Importen begeben und die derzeitige Eigenversorgung aufgeben.

“Brauchen mehr Sachlichkeit in der Diskussion”

“Die EU-Landwirtschaft braucht einen vollen Werkzeugkoffer für die Versorgungssicherheit. Europa muss Verantwortung übernehmen und die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln garantieren. Mit pauschalen Reduktionszielen, wie sie offenbar geplant sind, würden Lebensmittelimporte steigen und gleichzeitig die bäuerlichen Einkommen sinken”, sagt der Niederösterreicher. 

 

- Bildquellen -

  • Bernhuber: NÖ Bauernbund
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AUTORRed. MR
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