BauernZeitung: Wo erreiche ich Sie gerade?
Zu Hause. Wie die meisten Österreicherinnen und Österreicher halte ich mich an die Maßnahmen der Bundesregierung.
Wie sieht derzeit Ihr Tagesablauf aus?
Nachdem der persönliche Kontakt mit Menschen nur eingeschränkt möglich ist, telefoniere ich viel und arbeite am Computer. Gerade jetzt müssen viele Fragen beantwortet werden. Außerdem arbeiten wir intensiv daran die Landwirtschaft gut durch die Krise zu bringen, wie etwa Arbeitskräfteplattform, Unterstützung für Betriebe usw.
Wie hat bei Ihnen die Umstellung auf Home-Office geklappt?
Die Umstellung hat sehr gut funktioniert. Sie zeigt aber auch, wie wichtig der Breitbandausbau gerade für den ländlichen Raum ist.
Wo sehen Sie derzeit die größten Probleme für die Bauern und die Landwirtschaft?
Unsere Bäuerinnen und Bauern leisten in der Krise enormes. Sie sorgen für die sichere Lebensmittelversorgung für die Bevölkerung. Dafür kann ihnen nicht oft genug gedankt werden. Dennoch gibt es in vielen Sparten Einbußen. Hier soll der Härtefallfonds der Bundesregierung Abhilfe schaffen. In der Krise braucht es Regionalität, die Leistungen der Bio und auch der konventionellen Bauern.
Mit welchen Herausforderungen abseits der Agrarpolitik sind Sie derzeit privat, auf Ihrem Hof sowie im familiären Umfeld konfrontiert?
Derzeit bin ich wie viele Bäuerinnen und Bauern mit der Kulturpflege beschäftigt.
Von welchen Einschränkungen sind Sie besonders betroffen?
Ein Telefonat oder Mail ersetzt für mich nicht das direkte Gespräch. Mir fehlt der unmittelbare Kontakt der Menschen. Ich freue mich schon auf das erste gemütliche Treffen nach der gemeinsam gemeisterten Krise.
Können Sie zwischendurch auch mal abschalten? Wie und womit kommen Sie persönlich zur Ruhe?
Zur Ruhe komme ich am besten in der Natur. Gerade jetzt im Frühling, wo das Leben neu beginnt. Das gibt Hoffnung und Zuversicht.
Was hat Sie in den vergangenen Tagen besonders bewegt und beeindruckt?
Ganz besonders bewegt hat mich der große Zusammenhalt der Menschen. Die vielen kleinen und großen Initiativen der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung – gerade für alte Menschen. Auf das können wir in Österreich stolz sein.
Was stimmt Sie trotz aller Unberechenbarkeiten, die womöglich noch auf uns zukommen, optimistisch? Worüber haben Sie zuletzt geschmunzelt oder gelacht?
Gerade der Agrarsektor kann mit schwierigen unerwarteten Situationen umgehen. Wenn im Herbst gesät wird, weiß niemand, wie im nächsten Sommer die Ernte wird. Mit richtig gesetzten Maßnahmen, Innovation und Zusammenhalt werden wir auch diese Krise gemeinsam meistern. Wenn ich an den lieben Augustin denke, verlieren wir Österreicher niemals unseren Humor.