Schwein allein zu Hause: Die Bestände nehmen ab, die Bruttoeigenerzeugung bei Schweinen sinkt.

Stark gesunkene Bestandszahlen und ein entsprechend verringertes Produktions- und Reproduktionspotenzial, das ist der Befund, den Karlheinz Pistrich von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen (BAB) in seiner Prognose der Bruttoeigenerzeugung (BEE) bei Schweinen für 2024 abgibt (Die BEE ergibt sich aus der Summe der Schlachtungen abzüglich der Lebendimporte und zuzüglich der Lebendexporte, Anm.).

Rückläufige Schweineproduktion

Laut Viehzählung der Statistik Austria per 1. Dezember 2023 betrug der Schweinebestand rund 2,52 Mio. Stück und sank damit im Jahresabstand um 5 Prozent. Ausgehend von diesem Produktionspotenzial und unter Einbeziehung der Bestandesentwicklung ergibt das Prognosemodell für das laufende Jahr 2024 eine voraussichtliche Bruttoeigenerzeugung von 4,16 Mio. Schweinen. Gegenüber 2023 ist das ein Minus von 1,6 Prozent. Gegliedert nach Zeitabschnitten wird im Jahr 2024 die heimische Produktion im ersten Quartal 1,05 Mio. Schweine (–5,4 %) betragen, im zweiten Quartal 1,01 Mio. Schweine (–2,6 %), im dritten Quartal 1,02 Mio. Schweine (+1 %) und im vierten Quartal 1,08 Mio. Schweine (+1 %).

 

Quelle: BA für AgrarwirtschaftZu beachten ist, dass die Bruttoeigenerzeugung schon im Jahr 2023 stark abgenommen hat. Mit rund 4,23 Mio. Stück sank sie gegenüber 2022 um 5,5 Prozent. Fazit: Das Angebot an Schlachtschweinen bleibt zumindest bis Jahresmitte knapp. Auch bis Jahresende wird sich die Mangellage nur unwesentlich entspannen.

Deutlich weniger Kälber in den Ställen

Quelle: agrarfoto.com
Auch die Zahl der Kälber geht zurück.

Was die Rinder betrifft, so soll laut BAB-Prognose die Großrinderproduktion im laufenden Jahr im Vergleich zu 2023 um 0,2 Prozent leicht steigen. Ein Minus von 15,5 Prozent weist die Prognose dagegen für die Kälberproduktion aus. Konkret kann für 2024 eine Großrinder-BEE von rund 527.500 Stück erwartet werden, davon 247.000 männliche Rinder (–0,3 % gegenüber 2023), 153.000 Kühe (–1,2 %) und 127.500 Kalbinnen (+3 %). Die Kälber-BEE wird bei etwa 74.300 Stück liegen (–15,4 %). In Summe vermindert sich die BEE damit auf rund 601.800 Stück (–2 %). Ein Ausblick der Rinder- BEE 2025 im Vergleich zu 2024 zeigt eine Abnahme im Ausmaß von 0,9 Prozent bei Großrindern und 3,1 Prozent bei Kälbern, in Summe –1,1 Prozent. Abgesehen von den Kälbern (–3,1 %) entfällt 2025 der stärkste Rückgang auf die Kühe (–1,3 %). Bei männlichen Rindern ist ein Rückgang um –0,8 Prozent zu erwarten, bei Kalbinnen um –0,4 Prozent. In Summe soll die Großrinder-BEE im Jahr 2025 etwa 523.000 Stück betragen, die Kälber-BEE etwa 72.000 Stück.Quelle: BA für Agrarwirtschaft

- Bildquellen -

  • Schweinebestand_Grafik: BA für Agrarwirtschaft
  • Kalb in Box: agrarfoto.com
  • Kälbersbestand_Grafik: BA für Agrarwirtschaft
  • Schweinebucht: agrarfoto.com
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AUTORRed. HM
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