Bauern-Kundgebung am Wiener Heldenplatz

Mehr Fairness vom Handel und Unterstützung der Konsumenten gefordert

Mit Flyern und Transparenten sind die Argumente in den Mittelpunkt gestellt worden.

Unter dem Motto “Zukunft Landwirtschaft” fand am Donnerstag, 28. November 2019, auf dem Wiener Heldenplatz eine Kundgebung statt, bei der mehr als 200 Teilnehmer verzeichnet wurden. Organisiert wurde sie von vier Junglandwirten aus dem niederösterreichischen Pielachtal. “Der Beweggrund zu dieser Aktion ist die angespannte Situation in der österreichischen Landwirtschaft”, erklärten die Initiatoren Bernhard Grassmann, Martin Pfeiffer, Michael Enne und Markus König. Ziel der überparteilichen Veranstaltung sei es, die Konsumenten im direkten Gespräch über die Leistungen der bäuerlichen Betriebe aufmerksam zu machen.

“Viele Menschen wissen nicht mehr, was alles dahintersteckt, diese hochwertigen Lebensmittel Tag für Tag zu produzieren und auf den Tisch zu bringen. Manche TV-Werbespots des Lebensmittelhandels basieren auf einer irreführenden Darstellung der heimischen Landwirtschaft. Genau da wollen wir mit unserer Kundgebung ansetzen. Wir wollen Brücken bauen zwischen Konsumenten, Produzenten und Lebensmittelhandel”, betonten die Organisatoren. In einem Folder, der an Passanten verteilt wurde, wird – auch im Zusammenhang mit dem Klimaschutz – auf die Bedeutung regionaler Lebensmittel hingewiesen und eine lückenlose Herkunftskennzeichnung gefordert.

Anton Gonaus, Bürgermeister von Kirchberg an der Pielach, erklärte in einer Rede an die Teilnehmer, man wolle mit der Veranstaltung um Verständnis für die Sorgen der jungen Landwirte werben. Die Situation der Betriebe sei zum Teil sehr angespannt. Für die ständige Erhöhung der Produktionsauflagen und die gleichzeitige Öffnung der Grenzen für Billigimporte habe man kein Verständnis. Bedenklich sei, wenn mittlerweile Tierhalter in den Medien generell als Umweltsünder dargestellt würden. “Unsere Hofnachfolger brauchen faire Rahmenbedingungen, wenn sie den Betrieb wirtschaftlich führen sollen”, so Gonaus.

Strasser und Tanner: Verständnis für Sorgen der Betriebe

Bauernbund-Präsident Georg Strasser und NÖ-Bauernbund-Direktorin Klaudia Tanner sprachen mit den Kundgebungs-Teilnehmern über deren Anliegen und äußerten Verständnis für die Sorgen der Betriebe. “Wenn junge Bäuerinnen und Bauern das Gespräch mit den Konsumenten suchen und auf ihre Leistungen aufmerksam machen, ist das zu begrüßen”, sagte Strasser. “Die Forderungen nach fairen Preisen und besserer Herkunftskennzeichnung sowie die Kritik an Freihandelsabkommen wie dem Mercosur unterstütze ich voll und ganz. Der Bauernbund hat das auch schon mehrfach öffentlich betont”, so Strasser.

“Die österreichische Landwirtschaft braucht am Markt faire Wettbewerbsbedingungen. Wir brauchen Chancengleichheit bei der Produktion und wirksame Werkzeuge, damit unsere Bäuerinnen und Bauern ihre Betriebe kostendeckend weiterführen können, sonst sind viele ihrer Leistungen, die für die Gesellschaft erbracht werden, gefährdet”, unterstrich Tanner.

 

- Bildquellen -

  • Demo “Zukunft Landwirtschaft”: BauernZeitung/Artur Riegler
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