Aufgrund geringer Ernte weniger Wein exportiert

Der schwierige, auch mengenmäßig kleine Jahrgang 2014 hinterlässt nun auch in der Exportbilanz seine Spuren

Die Spitzenweine des Ausnahmejahrgangs 2015 sollen die schwierigeren Jahrgänge 2014 und 2016 ausgleichen. ©Wodicka
Die Spitzenweine des Ausnahmejahrgangs 2015 sollen die schwierigeren Jahrgänge 2014 und 2016 ausgleichen. ©Wodicka
Nach acht Jahren des ungebrochenen Wachstums sind Österreichs Weinexporterlöse 2015 erstmals leicht zurückgegangen. Die finalen Exportzahlen 2015 belaufen sich laut Statistik Austria auf 143 Mio. Euro und 48 Mio. Liter. Für Experten ist dies keine Überraschung, denn der schwierige, auch mengenmäßig kleine Jahrgang 2014 hinterlässt nun auch in der Exportbilanz seine Spuren, wenngleich das Umsatzminus mit 1,1 Prozent (%) gegenüber 2014 geringer als befürchtet ausfiel.

Einbruch bei Schaumwein

Die Exportstatistik 2015 weist jedoch einige Auffälligkeiten aus, die einer näheren Betrachtung bedürfen. So gab es bei den Qualitätsweinen in Flaschen auch 2015 wieder deutliche Zuwächse, wobei vor allem die Rotweine mit einem Plus von fast vier Mio. Euro (+13,5 %) positiv überraschten. Fasswein, Weine ohne nähere Herkunftsbezeichnungen und auch Prädikatsweine gingen hingegen zurück. Richtiggehende Einbrüche gab es beim Schaumweinexport und vor allem beim Perlwein, was von Brancheninsidern nur mit Vermutungen über die Entwicklung gewisser industrieller Frizzanteprodukte erklärt wird.

Wachstum in den Drittstaaten

Bei der Betrachtung der Märkte fällt auf, dass es in Drittstaaten ein Umsatzwachstum von zehn Prozent gab, wogegen die EU-28 Bilanz ein Minus von 4,8 % aufweist. Die negative Sekt-, Frizzante- und Fassweinbilanz hat vor allem das Deutschlandergebnis getrübt, das ansonsten eine durchaus positive Entwicklung zeigt. Rückläufig waren die Exportumsätze 2015 vor allem in bisher jahrelang erfolgreichen europäischen Märkten wie den Niederlanden, Schweden, Finnland und Italien, während hier Großbritannien, Belgien und Dänemark erneut stark zulegten. Bei den Drittlandsmärkten überraschten die Schweiz, die USA, Norwegen, Hongkong und Russland positiv, während in China und Japan Rückgänge zu verzeichnen sind.

Knappe Ernte 2016 durch Spätfrost

Besonders schmerzhaft erscheint in diesem Licht die Tatsache, dass auch die Ernte 2016 neuerlich Versorgungsprobleme erwarten lässt. Zwar kann man beim Grünen Veltliner noch immer auf eine Durchschnittsernte und gute Qualität hoffen, aber beim Rotwein, speziell bei der Sorte Zweigelt, und bei den steirischen Spezialitäten sieht es nach dem Spätfrost Ende April nicht sehr rosig aus.

Jahrgang 2015 sehr stark gefragt

Extrem positive Impulse kommen durch die große Nachfrage nach Weinen des Jahrgangs 2015, die jetzt sukzessive auf den Markt kommen. Das Interesse für diese großartigen roten und weißen Spitzenweine ist nach der VieVinum national und international stark zu spüren. Einige der begehrtesten Weiß- und Rotweine kommen ja erst ab Herbst 2016 bis hinein ins Jahr 2017 auf den Markt. Damit wird der österreichische Wein auch in schwierigen Zeiten neue Erfolgskapitel schreiben, zumal die internationalen Bewertungen dieses Ausnahmejahrgangs über so manche Wetterkapriole auch in der Steiermark hinwegtrösten sollten.

Weinexport

Quelle: Statistik Austria (Die Erhebungsmethode beinhaltet Reexporte auch nicht österreichischer Weine.) ©Quelle: Statistik Austria
Quelle: Statistik Austria (Die Erhebungsmethode beinhaltet Reexporte auch nicht österreichischer Weine.) ©Quelle: Statistik Austria

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