Diese Erfolgsbilanz wurde im Rahmen der Vorträge und Diskussionen bei der Generalversammlung der Arge Rind am 3. Juli 2018 im Kreuzstadl der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf in Niederösterreich anschaulich zum Ausdruck gebracht.
Eine Reihe von Gästen aus der Rinderzucht, von Bio-Austria, der Agrarpolitik, dem Bundesministerium, den Landwirtschaftskammern, der AMA-Marketing, dem Handel und der Fleischbranche folgten der Einladung zur Generalversammlung der Arge Rind. Als Dachorganisation koordiniert die Arge Rind die Tätigkeiten von sieben Rindererzeugergemeinschaften in den Bundesländern. Sie ist gleichzeitig die Interessensvertretung für alle Rindfleischproduzenten in Österreich. Sie verhandelt die Vermarktungs- und Preiskonditionen für die Bauern mit den Abnehmern und ist maßgeblich an der Entwicklung regionaler Qualitätsfleischprogramme beteiligt, welche im Handel positioniert werden und damit den Verbrauchern zur Verfügung stehen. Das sichert nicht nur den Absatz von Rindern, sondern sorgt auch für die Ausbezahlung von Zuschlägen bei Teilnahme an den Qualitätsprogrammen, und damit verbunden einen Mehrerlös für die Betriebe, welche über die Arge Rind vermarkten.
Rindfleisch in ausgezeichneter Qualität und nachvollziehbarer Herkunft
Arge Rind Obmann Josef Fradler betonte bei seinen einleitenden Worten den großen Stellenwert der Qualitätsproduktion am Rindfleischsektor. „Wenn wir auf das letzte Jahr zurückblicken, können wir mit der Entwicklung am Rindfleischmarkt zufrieden sein. Es erfolgte eine kontinuierliche und qualitative Weiterentwicklung im Bereich der Qualitätsprogramme. So konnten rund 70 % der geschlachteten Rinder, welche über die ARGE Rind vermarktet werden, bereits über Qualitätsprogramme abgesetzt werden.“
Bei den Verhandlungen zur neuen GAP hielt er fest, dass sich die Arge Rind als Interessensvertreter der Rindfleischproduzenten „aktiv einbringen wird und sich Gespräche auf Augenhöhe erwartet“.
Tätigkeitsbericht der Arge Rind
Der ehemalige Geschäftsführer Rudolf Rogl, welcher per 31. Dezember 2017 seinen wohlverdienten Ruhestand antrat, präsentierte gemeinsam mit seinem Nachfolger Werner Habermann den Tätigkeitsbericht.
Rogl blickte auf sehr erfolg- und ereignisreiche 15 Jahre zurück, wo starke Differenzierungen durch Markenprogramme am Rindfleischmarkt erzielt worden sind und dieser dadurch entsprechend geprägt werden konnte. Die Arbeitsgemeinschaft Rind verzeichnet insgesamt eine enorme Entwicklung. Wurden über die Arge Rind anfangs rund 89.000 Rinder abgesetzt, konnten 2017 bereits mehr als 166.000 Schlachtrinder vermarktet werden. Weiters betonte Rogl äußerst wertschätzend die gute Zusammenarbeit mit den Partnern entlang der Wertschöpfungskette.
„Wir wollen auch in Zukunft die Wertschöpfung für die Rinderbauern erhöhen und eine Brücke zu unseren Partnern auf allen Stufen bilden. Durch den konsequenten Weg konnten wir 2017 Euro 17 Mio. an zusätzlichen Qualitätszuschlägen zu unseren Bauern bringen. Schwerpunkte für die Zukunft werden im Bereich Mengensteuerung des AMA-Gütesiegels liegen. Weiters werden wir auch als Basisabsicherung zur Versorgung der Konsumenten den AMA-Gütesiegel Jungstier forcieren und uns mit zukunftsweisenden Projekten auseinander setzen, wie z. B. mit Tierwohlprogrammen und verstärkten Akzenten im Außer Haus Verzehr, wo wir für unsere Bauern das größte Wachstumspotenzial in den nächsten Jahren sehen. Die Arge Rind wird auch zukünftig vielfältige Marketingmaßnahmen setzten und gemeinsam mit dem Lebensmittelhandel und den Großhandelsunternehmen Konzepte zur Steigerung der Absatzzahlen für die Rinderbauern entwickeln“, so Werner Habermann.
„Perspektiven für die Österreichische Rinderproduktion im Spannungsfeld von Konsumentenanforderungen, Handelsabkommen und EU-Agrarpolitik.“
Das war das spannende Thema des Hauptreferates von Josef Plank, Generalsekretär im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Plank betonte unter anderem, dass grundsätzlich die kompromisslos eingeschlagene Qualitätsorientierung in der Rindfleischproduktion in Österreich weiterverfolgt werden muss.
Das Qualitätsverbesserungsprogramm in der Rindermast und Mutterkuhhaltung „Qplus Rind“ sieht er als wichtige Begleitmaßnahme zur Professionalisierung und zur Unterstützung der Betriebe bei der Produktion von hochwertigem Rindfleisch.
Den Weg, den die Arge Rind die letzten 15 Jahre gegangen ist, bezeichnete Generalsekretär Plank als ein Erfolgsmodell für die Zukunft. Er zeigt, wie durch gemeinsames Auftreten, Marktposition für die Bauern erreicht werden kann.
Goldenes Ehrenzeichen der Bundesrepublik Österreich an Rudolf Rogl verliehen
Generalsekretär Plank überreichte abschließend im Rahmen der Generalversammlung in Vertretung des amtierenden Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen dem ehemaligen Geschäftsführer der Arge Rind, Rudolf Rogl, das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“.
Angesprochen auf die Person Rudolf Rogl meinte Plank: „Rudolf Rogl beharrte immer darauf, dass es für die Bauern etwas bringen muss! Als fundierter Kenner der Produktion, des Marktes und der Vermarktung, aber auch als zielstrebiger, hartnäckiger und auch ausdauernder Verhandler hat er immer die Sichtweise des Gegenübers respektiert, auch wenn man nicht der gleichen Meinung war. Mit Weitblick und als perfekter Netzwerker innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette hat er aber es verstanden, den Rindfleischmarkt in Österreich in seiner Vielfalt zu entwickeln und zu gestalten.“ Mit dieser Aussage unterstrich Plank, dass Rogl stets die Interessen der Bauern in den Vordergrund gestellt und vehement vertreten hat.