Fakt 1: Konsumenten kaufen beworbene Frühkartoffeln und bekommen Spätkartoffeln aus Ägyptens Wüste. Sehr plakativ preist ein Handelsriese und zwei kleinere Handelsketten in ihren Supermärkten derzeit Frühkartoffeln an. „Doch bei genauerem Hinsehen erweisen sich diese teils als Schnäppchen angebotenen Frühkartoffeln als gängige Herbstkartoffeln höchstwahrscheinlich aus Ägyptens Wüstenboden. Und sie haben bereits eine Wegstrecke von mehr als 4.100 Kilometern zurückgelegt, wenn sie bei uns in die Regale geschlichtet werden“, ist Kammerdirektor Werner Brugner enttäuscht vom Ergebnis des jüngsten Store-Checks der Landwirtschaftskammer.
Fakt 2: Beworbene Frühkartoffeln aus Ägypten haben teils erhebliche Qualitätsmängel. Aufgefallen sind den Store-Checkern der Landwirtschaftskammer vereinzelt auch erhebliche Qualitätsmängel. Brugner: „Zwei der 15 Proben wiesen eklatante Qualitätsmängel auf. Während die Kartoffeln einer Probe mehr verwelkt als frisch waren, war die Schalenfarbe einer weiteren Probe durchgängig eher grün als braun. Kartoffeln mit grüner Schale sollten nicht mehr verzehrt werden.“ Der Grund: Sie enthalten vermehrt Solanin, ein natürliches Gift, das durch falsche Lagerung unter Lichteinfluss entsteht.
Fakt 3: Echte Frühkartoffeln sind sehr dünnschalig und haben ab Mitte Mai Saison. An der Schale ist der Unterschied zwischen Früh- und Späterdäpfeln erkennbar.Erdäpfelbauer Markus Hillebrand aus Premstätten/Graz erklärt: „Wir haben unsere Heurigen Ende Februar gelegt. Sie sind jetzt mit wärmendem Vlies geschützt ,und wir hoffen, dass wir Mitte Mai mit der Ernte beginnen können.“ Lagererdäpfel oder Späterdäpfel haben eine feste Schale, die Saison beginnt Mitte/Ende August, und sie werden bis zur nächsten Früherdäpfel-Ernte fachmännisch gelagert.