Alpen-Allianz für mehr Versorgungssicherheit

Die Bedeutung der Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln stand im Mittelpunkt eines Arbeitsbesuches der NÖ Bauernbundspitze bei der bayrischen Agrarministerin Michaela Kaniber. Dazu soll die Zusammenarbeit der beiden Länder künftig noch verstärkt werden.

Bauernbundobmann Stephan Pernkopf und Direktor Paul Nemecek zu Gast bei der bayrischen Ministerin Michaela Kaniber.

Seit jeher verbindet Bayern und Niederösterreich eine starke gegenseitige Sympathie und Wertschätzung. Nun will der niederösterreichische Bauernbund, rund um Obmann Stephan Pernkopf und Direktor Paul Nemecek, diese Allianz weiter stärken. Bei einem Treffen mit der starken Frau der bayrischen Bäuerinnen und Bauern, Agrarministerin Michaela Kaniber, wurde die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln im Alpenraum besprochen und Strategien für eine noch engere Zusammenarbeit festgelegt.

Green Deal der EU-Kommission gefährdet bäuerliche Betriebe

Einigkeit sind sich die Agrarspitzen der beiden Länder vor allem beim Kampf gegen den für die Landwirtschaft existenzgefährdenden Green Deal der EU-Kommission. „Angesichts des Ukraine-Krieges und einem drohenden Versorgungsengpass bei Lebensmitteln, vor allem Getreide, muss Brüssel rasch handeln, um die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung sicherzustellen“, findet NÖ Bauernbundobmann Pernkopf klare Worte.
Der Green Deal ist der EU-Plan bis 2050 klimaneutral zu werden. Was nach einem vernünftigen Plan klingt, hätte aber in der angedachten Form verheerende Folgen für die landwirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Einkommensverluste bei den Bäuerinnen und Bauern und weiterhin massive Preissteigerungen für die Konsumenten durch teure Importe wären zu erwarten.

Laut einer aktuellen Studie des EU-Parlaments unter dem Thema „The Future of the European Farming Model“ wird bis 2040 mit einem Verlust von 62 Prozent der bäuerlichen Betriebe in der EU gerechnet. Weiters wird mit dem Green Deal die Getreideproduktion um 15 Prozent sinken. Auch bei Fleisch wird von einem Rückgang bis zu einem Fünftel ausgegangen. Das kann, im Worst-Case-Szenario, zu einem Preisanstieg von bis zu 40 Prozent führen. Die globale Getreideproduktion ist bereits durch den Ukraine-Krieg in zusätzlicher Schieflage. Der Weltmarktanteil der Ukraine bei Sonnenblumenschrot liegt bei 61 Prozent, bei Roggen sind es 40 Prozent.

„Wird in Europa die eigene Produktion gesenkt, müssen Lebensmittel importiert werden“, so Direktor Nemecek der fordert, dass dieser Taschenspielertrick, die europäische Wirtschaft grüner zu färben, aufgezeigt und schnellstmöglich beendet werden müsse. „Unsere Aufgabe ist es jetzt, für unsere Anliegen Verbündete in ganz Europa zu suchen. In Bayern haben wir mit Ministerin Kaniber einen solchen starken und verlässlichen Partner gefunden“, gibt sich Nemecek zuversichtlich, dass der Green Deal als ökoromantisches Experiment schnellstmöglich wieder in der Schublade der Kommission verschwindet.

- Bildquellen -

  • Ziel ist mehr Versorgungssicherheit: STMLF Bayern
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AUTOREva Riegler und Benjamin Lorenzer/red. AR
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