Almen sind die Visitenkarte des Landes und Magnet für Tourismus

Es sind die Bäuerinnen und Bauern, die das Landschaftsbild Oberösterreichs prägen. Das gilt besonders für die heimischen Almen. Beständiger Einsatz und Weiterentwicklung helfen, sie zu erhalten. Einen Beitrag dazu leistet der „ALManach“, der viel Wissen rund um die Almlandschaft vermittelt – neuerdings auch online.

Robert Türkis, Michaela Langer-Weninger und Johann Feßl (v.l.) mit der aktuellen Ausgabe des ALManach OÖ

Mit insgesamt 634 Almen verfügt Oberösterreich über eine reiche Almlandschaft. Die be­weidete Almfläche macht 36.500 Hektar aus. Die Abteilung Ländliche Neuordnung des Landes OÖ setzt sich für die kontinuierliche Weiterentwicklung der heimischen Almen ein. Seit dem Jahr 2000 konnten mehr als 300 Hektar Almfläche gewonnen und 55 neue Almwirtschaftsgebäude errichtet werden. Ein besonderer Erfolg sei dabei die Fördermaßnahme „Errichtung von regionaltypischen Holzdächern“ auf den Almgebäuden“. Zwischen 30 und 60 Almentwicklungsprojekte werden pro Jahr geplant und umgesetzt.

Oft wird vergessen, dass es sich bei den Almen um bewirtschaftetes Eigentum handelt.

Almen haben einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen. „Der Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft erfordert viel Wissen, Engagement und vor allem die harte Arbeit der Almbewirtschafter und des Almpersonals. Der breiten Bevölkerung ist das nicht bewusst. Die Almen werden häufig als selbstverständlich angesehen und oft wird vergessen, dass es sich hierbei um bewirtschaftetes Eigentum handelt“, sagt Johann Feßl, Obmann des OÖ Alm­verbandes. Sobald es um die aktuellen Herausforderungen und Bedrohungen für die Almwirtschaft geht, steht das Thema Wolf und die Gefahr, die von des­sen Rückkehr ausgeht, an erster Stelle. Der Gesellschaft müsse bewusst werden, dass durch einen ungebremsten Zuwachs der Wolfspopu­lation viele Almen verschwinden werden, mit all den damit verbundenen negativen Auswirkungen. „Daher bin ich über die eben erst beschlossene Wolfsmanagement-Verordnung des Landes Oberösterreich äußerst dankbar“, betont Feßl.

Wenn es um das Aufklären der Be­völkerung geht, sei auch das richtige Verhalten auf Almen für Freizeitnutzer wichtig. Die Anzahl an Sportlern und Erholungssuchenden sei in den Almre­gionen vielerorts immens hoch. „Dazu braucht es Regeln und diese müs­sen laufend kommuniziert werden“, sagt Feßl. Um auch abseits von digitalen Me­dien viele Menschen mit wichtigen Almbotschaften zu erreichen, wurden zum Beispiel mehrere Hunderttausend Bierdeckel produziert und dann in Gastronomiebetrieben und auf Almen verteilt. 

Damit das Zusammenspiel von Almwirtschaft und Erholungsraum – der die Almen sowohl für Einheimische, als auch für Touristen sind – funktionieren kann, ist im vergangenen Jahr die landesweite Initiative „In unserer Natur“ gegründet worden. Ein Ziel da­bei ist, die Wertschätzung für die Landwirtschaft zu steigern. „Diese Wertschätzung zu erhöhen bedeutet, den Beitrag der Bäuerinnen und Bauern zum Urlaubs- und Freizeiterlebnis in der Natur sichtbarer zu machen. Durch Kommunikati­onsmaßnahmen, aber auch durch eine verstärkte Nutzung regional erzeugter landwirtschaftlicher Produkte zum Beispiel auf Hütten oder Bergrestaurants“, erläutert Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.

Almenlexikon nun auch in Online-Version verfügbar

Der „ALManach OÖ“ ist im Jahr 1997 erstmals herausgegeben worden. Das Nachschlagwerk wird seither vom Refe­rat für Almen und Einforstung der Ab­teilung Ländliche Neuordnung laufend aktualisiert und liegt bereits in der 15. Auflage vor. „Die mehr als 60.000 verkauften Exemplare bestätigen uns den Erfolg des Almenlexikons“, freut sich Abteilungsleiter Robert Türkis. 119 ausgewählte Almen sind darin beschrieben – 70 im Salzkammergut und 49 in der Region Pyhrn-Eisenwurzen, dazu gibt es eine Übersichtskarte. Neu ist nun die digitale Version. Der „ALManach Online“ steht kostenfrei zur Verfügung und bietet umfangreiche Suchfunktionen wie Wegstrecke, Gehzeit, Gemeinde, Kondition oder Erreichbarkeit. In der digitalen Variante können Wanderwege und Mountainbike-Routen exakter dargestellt werden, zusätzlich werden alternative Wanderrouten vorgestellt. Videos vom Almhandwerk bis hin zum Urlaub auf Alm-Betrieben ergänzen das Werk. „Mit dem Almanach bieten wir analog und digital umfassende Einblicke in die Welt der oberösterreichischen Almwirtschaft“, fasst Langer-Weninger zusammen.

Buch und online

Der ALManach OÖ ist im Buchhandel erhältlich (17,90 Euro), er kann auch über die
Website www.almanach-oberoesterreich.at bezogen werden. Hier sind die Inhalte auch online zu finden.

- Bildquellen -

  • Türkis, Langer-Weninger, Feßl: Land OÖ/Kauder
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