Im Jahr 2000 waren es noch 859 Auftreiber mit 4935 Rindern, im Vorjahr waren es 636 Auftreiber mit 4653 Tieren. Zur Alpung gebracht werden vor allem weibliche Jungrinder mit dem Schwerpunkt Zuchtvieh. Pferde, Schafe und Ziegen auf den Almen waren im Jahr 2000 etwa 1330 gegenüber 1000 im Vorjahr.
„Die Abnahme der Auftreiber reißt ein Loch in die benötigten Arbeitskräfte für die viele Handarbeit auf den Almen im schwierigen Gelände“, sagt Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ. Die oberösterreichischen Auftreiber schaffen einen Tierbesatz auf der förderfähigen Futterfläche von knapp einer Großvieheinheit pro Hektar und einen Tierbesatz von 0,1 Großvieheinheiten pro Hektar Katasterfläche. „Die Futtergrundlage könnte eine höhere Tierzahl versorgen, allerdings ist das mit den vorhandenen Arbeitskräften nicht machbar. Auch das Wetter ist für die Almwirtschaft immer wieder eine Herausforderung. Das heurige Frühjahr hat weniger Niederschläge in den Bergen gebracht“, so Langer-Weninger.
In Oberösterreich sind rund 36.500 Hektar Flächen als Alm-Katasterflächen erfasst. Davon gelten 3900 Hektar als förderfähige Almfutterfläche. 210 Almanträge werden über den Mehrfachantrag abgewickelt.
Das Freihalten der Almflächen ist durch die Weidenutzung nicht garantiert. Bewirtschafter müssen aktiv eingreifen, um den Waldanflug zu bereinigen. Almbauern sind bemüht, wirtschaftlichen Ertrag über Viehhaltung, Waldnutzung und touristische Nutzung zu erzielen. Auch andere Sparten der Wirtschaft und die Gesellschaft profitieren von den Almen.
„Hausverstand“ zum Ausflug auf die Alm mitnehmen
Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es auf den heimischen Almen einen noch regeren Zulauf. Alm-Obmann Johann Feßl appelliert an die Eigenverantwortung der Wanderer – Kontakt zu Weidevieh sollte vermieden werden. Durch „Weide-GPS“ kann die aktuelle Situation auf der Alm bzw. die Tierbewegung auf dem Handy dargestellt werden. Die Technik dafür prüft die HBLFA Raumberg-Gumpenstein, ein Ankauf ist über den Almdienst des Landes OÖ förderfähig.
Almwandertag
Der traditionelle Almwandertag am Sonntag, den 15. August führt – nach einem Jahr coronabedingter Pause – heuer auf die Graumadlalm am Schoberstein. Diese kann von Ternberg (Trattenbach) oder Molln (Breitenau) aus erwandert werden, für Gehgeschwächte gibt es einen Shuttledienst vom Parkplatz der Firma Bernegger in Molln aus. Der Festakt beim Schobersteinhaus beginnt um 10.30 Uhr.
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