Erzdiözese Wien bietet Hilfe in Corona-Härtefällen

Kardinal Schönborn: „Niemand soll wegen Corona auf der Strecke bleiben.“ Erzdiözese Wien weitet das soziale Engagement trotz angespannter finanzieller Lage aus. Zusätzlich gibt es Härtefall-Lösungen bei Kirchenbeitrag, Mietverträgen und Schul- sowie Kindergartengeld.

Kardinal Christoph Schönborn: „Niemand soll wegen Corona auf der Strecke bleiben.“

Die Erzdiözese Wien weitet die Hilfe für Corona-Härtefälle aus. Dies hat der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn heute, Donnerstag, 2. April 2020, bekanntgegeben: „In unserem Umfeld sind viele Menschen in schwere wirtschaftliche Bedrängnisse geraten. Alle Beitragsstellen, Schulen, Kindergärten usw. der Erzdiözese sind angewiesen, Einzelfall-Lösungen mit Menschen zu finden, die durch Corona in Schwierigkeiten geraten sind.“ Das betrifft etwa Kirchenbeiträge, Wohnungs-, Büro- und Geschäftslokal-Mieten sowie Elternbeiträge in diözesanen Schulen und Kindergärten.

Steigende Ausgaben, sinkende Einnahmen

Schönborn verwies gleichzeitig auf die angespannte Finanzlage der Kirche, bei der derzeit den steigenden Ausgaben sinkende Erlöse gegenüberstehen: „Wir erwarten bei unseren Einnahmen aufgrund der beginnenden Rezession deutliche Einbußen. Das setzt uns finanziell unter Druck. Wir wollen aber jeden einzelnen Arbeitsplatz halten. Außerdem wollen wir als wichtiger Auftraggeber für viele Klein- und Mittelbetriebe aus verschiedenen Bereichen auch in der Krise ein verlässlicher Partner sein.“ 
Trotzdem versuche man zu entlasten, wo es möglich sei. So haben etwa die 21 Schulen der Schulstiftung der Erzdiözese in einem ersten Schritt die Kosten für die Nachmittagsbetreuung von Schülerinnen und Schülern zur Gänze selber übernommen, um die Eltern zu entlasten und gleichzeitig die Arbeitsplätze zu sichern.

Dank für Beitragstreue

Da das Kirchenvermögen hauptsächlich aus denkmalgeschützten Gebäuden und land- und forstwirtschaftlichen Flächen bestehe, sei es zwar langfristig eine gute Absicherung, bringe aber in Krisenzeiten keine schnelle Entlastung. Außerdem diene es der Altersversorgung der Priester, die ja  keine staatliche Pension erhalten. Kardinal Schönborn bedankte sich bei allen Kirchenmitgliedern für ihre Beitragstreue, die nun der Hauptfaktor ist, größere wirtschaftliche Not zu verhindern. Kardinal Schönborn: „Es wird nicht einfach. Doch der Patron Wiens, der Heilige Klemens Maria Hofbauer hat uns ein Wort hinterlassen, an das wir uns halten: Nur Mut, Gott lenkt alles.“

1.500 Mitarbeiter, 135 Mio. Euro Jahresbudget
Die Erzdiözese Wien hat ein Jahresbudget von rund 135 Mio. Euro, das zu drei Viertel aus den Kirchenbeiträgen gespeist wird. Damit finanziert die Erzdiözese einen beträchtlichen Teil der Seelsorge- und Sozialarbeit von 627 Pfarren, weiters die Seelsorge für spezielle Gruppen wie Polizei- oder Gefangenenseelsorge, dazu soziale Initiativen und die Kosten von rund 1000 Gebäuden, deren Erhaltung durch den Denkmalschutz vorgeschrieben ist. Der Großteil der Ausgaben der Erzdiözese entfällt dabei auf Personalkosten für rund 1500 Mitarbeiter – darunter rund 700 aktive Priester und 150 PastoralassistentInnen. Als nicht gewinnorientierte Körperschaft bilanziert die Erzdiözese Wien regelmäßig ausgeglichen.

 

- Bildquellen -

  • 2014 Web Kardinal Schoenborg: Erzdiözese Wien/Stephan Doleschal
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