RWA setzt in Zeiten des Klimawandels auf neue Zukunftsfelder

Leichte Umsatzsteigerung trotz geringer Ernte verzeichnete die RWA 2018.

Der Konzern der RWA Raiffeisen Ware Austria als auch die österreichischen Lagerhäuser zeigten im Jahr 2018 eine gute Leistung. Trotz vielseitiger Herausforderungen wie einer sehr enttäuschenden Ernte nutzten die Unternehmen sich ihnen bietende Chancen in den einzelnen Segmenten. Die RWA erhöhte den Konzernumsatz auf 2,5 Mrd. EUR (+3,1 %) und steigerte das operative Ergebnis in fast allen Geschäftsfeldern. Eine ebenso positive Umsatzentwicklung in fast allen Segmenten zeigten die Lagerhaus-Genossenschaften mit einem Anstieg des Gesamtumsatzes auf 4,5 Mrd. EUR (+4,4 %). Potential für weiteres Wachstum sieht die RWA vor dem Hintergrund des Klimawandels und gesellschaftlichen Trends insbesondere in interessanten Zukunftsfeldern angefangen von Bewässerungstechnik über Photovoltaik bis hin zu neuen, innovativen Agrarservices.

Eine das zweite Jahr in Folge schlechte Ernte, gravierende Logistikprobleme im Agrar- und Energiesegment infolge des Niederwassers am Rhein-Main-Donau-Kanal sowie ein weiterhin rückläufiger Traktormarkt zählten 2018 zu den wichtigsten Herausforderungen in den Kernsegmenten des Raiffeisen Warenverbunds. Dennoch ist es sowohl dem RWA-Konzern als auch den Lagerhäusern dank intensiver Anstrengungen, der breiten Streuung der Geschäftsaktivitäten und im Fall der RWA der positiven Entwicklung der Beteiligungsunternehmen gelungen, eine respektable Leistung zu erzielen.

Leichte Umsatzsteigerung trotz geringer Ernte

Der Gesamtumsatz der RWA belief sich 2018 auf 2,5 Mrd. EUR. Das entspricht einer Steigerung von 3,1 %. Die im Konzern gehandelte Getreidemenge sank in Folge der geringen Ernte von 3,4 auf 3,06 Mio. to. Kompensiert wurde dies durch eine herausragende Entwicklung im Futtermittel-Sektor sowie in den CEE/SEE-Ländern, sodass sich der Agrarumsatz leicht um 2,2 % auf 1,3 Mrd. EUR erhöhte. Der Technik-Umsatz wies ein Plus von 62,5 % auf 235 Mio. EUR aus. Der Zuwachs ist maßgeblich auf die 2018 erstmals ganzjährige Vollkonsolidierung des Lagerhaus-Technik-Centers im RWA-Konzern, aber auch auf den erfolgreich gewachsenen Landtechnik-Vertrieb zurückzuführen. Eine erfreuliche Entwicklung zeigte insbesondere auch der Energiesektor mit einem Umsatz von 785 Mio. EUR (+9,3 %). In einem von Mengenknappheit geprägten Mineralöl-Markt konnte das Tochterunternehmen Genol dank einer guten Einkaufsposition deutliche Mengensteigerungen erzielen.

In den Bereichen Bau & Garten bzw. Baustoffe zeigte die RWA einen Rückgang der Umsatzerlöse. Die Umsatzreduktion im Segment Bau & Garten auf 110 Mio. EUR (-49,8 %) ergibt sich allerdings durch neue Bilanzierungsregelungen nach IFRS. Bereinigt um diesen Effekt stiegen die Umsatzerlöse vor dem Hintergrund einer allgemein guten Kaufkraft der privaten Haushalte um 2,1 %.

Lagerhäuser wachsen in fast allen Segmenten

Eine ebenso zufriedenstellende Entwicklung zeigten die Lagerhäuser vor dem Hintergrund des herausfordernden Umfelds. Der Gesamtumsatz steigerte sich um 4,4 % auf 4,5 Mrd. EUR. Mit Ausnahme von Agrar zeigten alle Einzelsegmente eine positive Umsatzentwicklung. Das Segment Agrar blieb trotz der das zweite Jahr in Folge schlechten Ernte dank großer Anstrengungen der Genossenschaften stabil mit einem minimalen Rückgang von 0,1 % auf 1,1 Mrd. EUR. Das Technikgeschäft entwickelte sich trotz der schwierigen Marktsituation erfreulich mit einer Steigerung von rund 7 % auf 725 Mio. EUR, der Energiebereich erzielte sogar ein Wachstum von 12 % auf 1,2 Mrd. EUR. Aber auch die Segmente Baustoffe sowie Bau und Garten entwickelten sich solide mit einem leichten Wachstum von 718 Mio. EUR (+2,2 %) bei Baustoffen bzw. 645 Mio. EUR (+0,5 %) bei Bau & Garten.

Engagement in zukunftsträchtigen Nischen

„Das vergangene Geschäftsjahr hat aus Sicht des RWA-Konzerns und der Lagerhäuser mehrere kritische Momente geboten. Dank des breiten Portfolios ist es sowohl uns, als auch den Lagerhäusern gelungen, schwächere Bereiche durch eine besonders gute Performance in anderen Bereichen auszugleichen“, so RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf. „Für die RWA war 2018 aber nicht nur aufgrund der guten operativen Leistung bemerkenswert, sondern vor allem auch, da wir in diesem Jahr wichtige Schritte unternommen haben, um uns in neuen Zukunftsfeldern nachhaltig und erfolgreich zu positionieren.“

Diese Zukunftsfelder ergeben sich in Folge des immer sichtbareren Klimawandels und des allgemeinen gesellschaftlichen Trends in Richtung Nachhaltigkeit. Sie reichen von Photovoltaik über Bewässerungstechnik bis hin zu Begrünungsmaßnahmen oder immer innovativeren Lösungen für den Agrarbereich. Ein Engagement in diesen zukunftsträchtigen Nischen bietet für die RWA dank zahlreicher Anknüpfungspunkte eine interessante Option weiteres Wachstum zu genieren. Um diesen Weg nachhaltig und erfolgreich einzuschlagen, hat die RWA 2018 wesentliche Schritte gesetzt. Dazu zählt unter anderem die Weiterentwicklung des Wassertechnikunternehmens Parga Park- und Gartentechnik GmbH als nunmehr 100 % RWA-Tochter, der Erwerb des Unternehmens Citygreens, die Gründung einer eigenen Konzernunit für Photovoltaik oder der Einstieg in die Saatzucht Edelhof zur Entwicklung von den sich ändernden österreichischen Klimaverhältnissen angepassten Getreidesorten.

- Bildquellen -

  • Weizen Ernte 165 ID74411(3): Agrarfoto.com
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