„Die internationale Gemeinschaft muss bei der Dekarbonisierung des Energiesystems und einem Umstieg zu einem nachhaltigeren & erneuerbaren Energiesystem ambitionierter vorgehen. Das geschieht nicht von selber“, so Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger am Mittwoch bei der Präsentation des World Energy Outlook (WEO) 2018. Dieser wurde von Dr. Fatih Birol, dem Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA), an der TU Wien vorgestellt. „Die Stromnachfrage wird in den nächsten Jahren stark steigen. Nur wenn der Strom erneuerbar ist, können wir die CO2 Emissionen international senken”, ist sich Birol sicher.
In ihrer Key Note sprach Köstinger von der Notwendigkeit zur Transformation der Energiesysteme, hin zu nachhaltiger Energieerzeugung. „Österreich ist hier ein gutes Beispiel, wir erzeugen schon jetzt mehr als 70 Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Trägern, bis 2030 wollen wir bilanziell auf 100 Prozent kommen“, bekräftigte Köstinger. Ban Ki-Moon, ehemaliger Generalsekretär der UNO und Co-Chair des “Ban Ki-moon Centre for Global Citizens” in Wien, bekräftigte in seiner Rede den Fokus auf ein nachhaltiges Energiesystem: “Die meisten unserer Entwicklungsziele sind eng mit Energie verbunden. Nachhaltige Energie für alle ist dabei das Ziel.”
Die IEA zählt weltweit zu den bedeutendsten Einrichtungen des Energiemarktes. Der World Energy Outlook gilt als maßgebende Quelle für strategische Analysen der Energiemärkte. Der Bericht beschreibt sowohl bisherige Entwicklungen als auch Perspektiven und Chancen für künftige Auswirkungen von Technologiewahl und Investitionsentscheidungen.
WEO 2018 stärkt ein engagierteres Vorgehen bei der Erreichung der Klimaziele
Globale Trends in der Stromnachfrage und des Angebots sind Kernthemen des diesjährigen Berichts. Der World Energy Outlook 2018 setzt sich auch mit den Emissionsfaktoren verschiedener Öl- und Gasquellen und den Möglichkeiten zu deren Reduktion auseinander, wobei ein spezieller Fokus auf Innovation gelegt wird. Das „Sustainable Development Scenario“ wird um die Verbindung zwischen Energie und Wasser erweitert.
„Der Bericht zeigt: Wir müssen sowohl international, auf europäischer Ebene, aber auch national handeln, wenn wir unser Energiesystem nachhaltig dekarbonisieren wollen“, so Köstinger, in deren Ressort die österreichische Energiepolitik fällt. „In Österreich haben wir mit der Klima- und Energiestrategie #Mission2030 bereits eine wichtige Grundlage erarbeitet, auf dieser Basis setzen wir nun Maßnahmenpakete auf, die wir Schritt für Schritt abarbeiten. Wie wir diese Transformation auf internationaler Ebene erreichen können, wird Hauptthema bei der Klimakonferenz in Katowice sein, die im Dezember stattfindet“, so Köstinger. „Dort wird sich herausstellen, was das Pariser Klimaabkommen wert ist.“
Die Internationale Energieagentur (IEA) wurde als autonome Institution im Rahmen der OECD zur Einrichtung eines internationalen Energieprogramms gegründet. Schwerpunkte der IEA liegen vor allem im Bereich Energiesicherheit, wirtschaftliche Entwicklung, Umweltbewusstsein und der Zusammenarbeit mit Nicht-Mitgliedsstaaten, insbesondere großen Energieproduzenten und -konsumenten, um Lösungen für gemeinsame Energie und Umweltanliegen zu finden.
World Energy Outlook 2018: https://www.iea.org/weo2018
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