Stark abrutschende Ferkelpreise im gesamten EU-Raum – der vorwöchige Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Belgien bringt die schon seit Wochen angespannten Verhältnisse auf Europas Ferkelmärkten nun völlig durcheinander. Vor allem in Deutschland ist die Verunsicherung groß. Viele Schweinemäster stellen momentan keine Ferkel ein, um bei einem möglichen Schweinpestausbruch keinen vollen Stall zu haben. Spanien hat den Ferkelimport aus den Niederlanden weitgehend eingestellt, da der Transport dieser Ferkel über belgisches Gebiet verläuft. Infolge dessen ist das Ferkelangebot in Mitteleuropa inzwischen viel zu groß. Zudem wird sich die insgesamt verhaltene Einstallbereitschaft der Schweinemäster nicht verbessern, solange sich die EU-Schweinepreise nicht stabilisieren.
Der heimische Ferkelmarkt bleibt geteilt – in der Steiermark überwiegen ausgeglichene Angebots- und Nachfrageverhältnisse, in Nieder- und Oberösterreich bleibt die Marktlage angespannt, wobei sich das aktuelle Absatzgeschehen sogar noch verschlechtert. Ferkelrückstellungen nehmen zu.
In Anbetracht der Entwicklungen auf unseren Referenzmärkten in Bayern und Baden Württemberg und unserer eigenen Marktverhältnisse ist der Notierungspreisrückgang in NÖ und OÖ um zehn Cent unausweichlich. Dies soll ein Mindestmaß an Absatzgeschehen aufrecht erhalten. In den nächsten Wochen bleibt abzuwarten, wie sich die Marktverwerfungen aufgrund der ASP weiter entwickeln werden. Jetzt schon sicher ist, dass 2018 für die Ferkelerzeuger ein wirtschaftlich schmerzhaftes Jahr darstellt.
Notierung Öhyb-Ferkel KW 39 / 24. bis 30. September 2018:
(Euro/kg)
• Öhyb-Ferkel OÖ 1,70 (–0,10)
• Öhyb-Ferkel NÖ 1,70 (–0,10)
• Öhyb-Ferkel Stmk 1,90 (=)
Johann Stinglmayr, VLV