Milchexporte 2022: Käse aus Österreich erobert Europa

Käsereiferaum in der Käserei Voitsberg der Berglandmilch.

Mengen und vor allem Erlöse im Plus, das meldet die Statistik Austria für die Exporte heimischer Milchprodukte im der Zeitspanne von Jänner bis September 2022. Seitens der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter stellte Präsident Helmut Petschar zu den erfreulichen Zahlen fest: “Trotz der höheren Rohstoffpreise und der hohen Kosten konnte die hohe österreichische Qualität auch im Export überzeugen und weiter zulegen.“

Positiver Außenhandelssaldo

Demnach konnten die Milchexporte im Vergleich zum Vorjahr in den ersten drei Quartalen um 224 Mio. Euro zulegen auf insgesamt 1,26 Milliarden Euro (plus 22,4 %) und erreichten damit einen neuen Höchstwert. Auschlaggebend für die Steigerung waren vor allem höhere Preise.
Die Importe erreichten mit einem Zuwachs von 143 Mio. Euro ebenfalls einen neuen Höchstwert von 759 Mio. Euro (plus 23,3 %). Der schon zuvor positive Außenhandelssaldo verbesserte sich um 118 Mio. Euro auf in Summe 477 Mio. Euro (plus 20,9 %).

Käse macht Volumen, Joghurt die Zuwächse

Wichtigstes Produkt im Außenhandel (Export und Import) ist Käse mit einem Anteil von mehr als 50 %. Deutliche Exportzuwächse gab es vor allem bei den fermentierten Produkten, Joghurt und Co, importseitig schlugen vor allem die Butterimporte aufgrund der gestiegenen Preise zu Buche. Diese Entwicklung bestätigt die hohe internationale Verflechtung des österreichischen Milchmarktes, wenn fast die Hälfte exportiert, gleichfalls aber fast ein Drittel importiert wird.

Herkunftskennzeichnung soll Billigimporte aufdecken

Als “dringend geboten” erachtet Petschar eine möglichst breite Herkunftskennzeichnung. Denn es gelte, die ambitionierte Nachhaltigkeits- und Qualitätsstrategie der österreichischen Milchwirtschaft gegenüber Billigimporten wirksam abzusichern.
Importprodukte, die oft nicht den gewohnten, hohen österreichischen Qualitätsstandards wie Gentechnikfreiheit oder hohen Fütterungs- und Tierwohlstandards entsprechen, in großen Strukturen produziert werden und daher etwas günstiger angeboten werden können, landen Großteils in der Weiterverarbeitung oder werden als Eigenmarken des Handels verkauft, zum Großteil dort, wo der Konsument nichts über deren Herkunft erfährt.
Petschar: „Neben der Gemeinschaftsverpflegung sollte daher auch die Gastronomie in der Herkunftskennzeichnung umfasst werden, zumal der Tourismus die Landschaft Österreichs als wichtiges Verkaufsargument nutzt, diese wird von der Milchwirtschaft gestaltet und erhalten.” Auch sollte der Konsument beim Einkauf verarbeiteter Produkte eine gesicherte Information über die Herkunft erhalten, das Warten auf eine diesbezügliche EU-Regelung, die schon wieder verschoben wurde, sollte nicht weiter als Ausrede verwendet werden, so Petschar.

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  • Berglandmilch Kaeserei Reiferaum Voitsberg05 Web: Berglandmilch
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AUTORH.M.
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