Bauernbunddirektor BR Dr. Peter RagglQuelle: Tanja Cammerlander
Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl

„Leider ist man unseren rechtlichen Ausführungen, wonach es eine klare Trennung zwischen ÖVP und den Ortsvereinen der Jungbauernschaft/Landjugend gibt, nicht gefolgt. Die Rückzahlungsaufforderung ist für das ehrenamtliche Engagement der vielen Jugendlichen in unseren Gemeinden eine herbe Enttäuschung, weil es auf Ebene der Ortsvereine keinerlei parteipolitische Verbindungen oder Aktivitäten gibt. Trotzdem ist die Entscheidung zu akzeptieren auch wenn es für das Ehrenamt im Land alles andere als zuträglich ist.“

In Tirol gibt es rund 290 eigenständige Ortsvereine der JB/LJ mit eigenem Statut, Vereinsregisterzahl, Rechtspersönlichkeit und eigener unabhängiger Finanzgebarung. Gemäß den Vereinsstatuten sprechen die Ortsvereine die gesamte Jugend des ländlichen Raumes an. Die Ortsvereine sind in Tirols Landgemeinden die größte und aktivste – in den meisten Fällen sogar einzige – Jugendorganisation und leisten durch ihre Arbeit auf Ortsebene in sozialer, kultureller, bildungspolitischer und gesellschaftspolitischer Hinsicht sehr wertvolle Jugendarbeit. Die Vereine der JB/LJ übernehmen auch viele Aufgaben im Sinne der Gemeinden, wie z. B. Dorfsäuberungs-, Anklöpfel- und Nikolausaktionen, Kinderbetreuung, Brauchtumspflege, Altenbesuche, etc.

Die eigenständigen Vereine der JB/LJ haben unabhängig voneinander die NPO-Vereinsförderung beantragt. Die Gesamtsumme von ca. 800.000 Euro ergibt sich aus der Zusammenrechnung der Anträge von rund 120 Ortsvereinen für die Jahre 2020 und 2021. Beim NPO-Unterstützungsfonds handelt es sich um eine Unterstützung von NonProfitorganisationen. Sämtliche beantragende Ortsvereine der JB/LJ Tirol sind nach ihren Statuten gemeinnützig im Sinne der Bundesabgabenordnung und als solche beim Finanzamt geführt. Zwischen dem Tiroler Bauernbund und den eigenständigen Ortsvereinen gibt es keine Geldflüsse. Die Vereine sind wirtschaftlich und finanziell vollkommen eigenständig. Für die Mitgliedschaft in den Ortsvereinen ist keine Parteizugehörigkeit, insbesondere auch keine Mitgliedschaft beim Tiroler Bauernbund gefordert. Der Tiroler Bauernbund und die Landesorganisation der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend haben beim NPO-Fonds keine Förderung beantragt und keine erhalten.

„Als weiteren Schritt werden wir nun unsere Statuten ändern. Wir arbeiten bereits auf Hochtouren daran, dass unsere Ortsgruppen uneingeschränkt und praxistauglich in ihren Gemeinden weiterarbeiten können. Die Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend ist und bleibt die Jugendorganisation im Land, die die gesamte ländliche Jugend anspricht und dabei bewusst Akzente in Richtung ländlicher Raum und Landwirtschaft setzt“, so LAbg. Dominik Traxl, Landesobmann der TJB/LJ: „Mir ist es vor allem wichtig, dass sich unsere Mitglieder durch die Vorkommnisse der vergangenen Wochen und Monate nicht verunsichern und entmutigen lassen und weiterhin ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Gemeinschaft nachkommen.“

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AUTORred. HP
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