Das Geschäft mit heimischen Speiseerdäpfeln der Ernte 2021 geht in die Endphase. Die Lager der Landwirte sind mittlerweile fast leer. Bei den Händlern sind die Vorräte an vermarktbaren Qualitäten schon sehr überschaubar. Die noch vorhandenen Restbestände dürften in den kommenden Wochen kontinuierlich abverkauft werden.
Die Erzeugerpreise bleiben zum Saisonfinale unverändert. In NÖ wurden Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 18 bis 28 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind weiterhin 32 Euro/dt zu erzielen.
Der Fokus aller Marktteilnehmer richtet sich nun auf die beginnende Frühkartoffelsaison. Die Frühkartoffelbestände entwickelten sich zuletzt recht gut. Im Burgenland und der Steiermark dürften Ende nächster Woche die ersten Heurige für den LEH gerodet werden. In Niederösterreich stehen die ersten nennenswerten Mengen an Heurigen Anfang Juni zur Verfügung. Angesichts der stark gestiegenen Betriebsmittelpreise wird zum Saisonstart ein höheres Preisniveau als in den letzten Jahren erwartet.
Deutschland: Lagerware bleibt im Rennen
Am deutschen Speisekartoffelmarkt hält sich die Nachfrage nach alterntiger Ware im LEH sowie in der Gastronomie zumeist auf einem niedrigen Niveau. Zusätzlich laufen Exporte in die osteuropäischen Länder. Demgegenüber steht ein Angebot aus der Landwirtschaft, das noch bedarfsdeckend ist, sich aber stetig verkleinert.
Die Erzeugerpreise für Lagerware haben sich im Vergleich zur Vorwoche nicht verändert. Zu Wochenbeginn wurde im Bundesdurchschnitt für Speiseware meist 20 bis 22 Euro/dt bezahlt.
Das Angebot im LEH wird zunehmend mit Importen aus dem Mittelmeerraum ergänzt. Durch das unverändert hohe Preisniveau der Importware bleiben die vermarkteten Mengen aber weiterhin überschaubar.
Martin Schildböck, LK NÖ