90 Athleten und Athletinnen kämpften vergangenes Wochenende in Ingenbohl/Brunnen, Schweiz, um den begehrten EM-Titel im Handmähen. Österreich gelang dabei die Sensation: Sowohl in der Damen- und Herreneinzelwertung als auch in den Mannschaftswertungen holten die Österreicher Gold.
Rot-weiß-roter Triumph bei EM im Handmähen
Für Österreich am Start waren zehn Mäher und fünf Mäherinnen, die sich im vergangenen Jahr im Rahmen des Bundesentscheids Sensenmähen der Landjugend Österreich für die Europameisterschaft qualifiziert hatten. Die Mäher und Mäherinnen aus Österreich zählen bei der Europameisterschaft im Handmähen stets zu den großen Favoriten. Und das zu Recht, denn die 26-jährige Flachgauerin Elisabeth Schilcher und der 27-jährige Hausruckviertler Bernhard Selinger holten EM-Gold nach Österreich. In nur 02:13:43 Minuten mähte Bernhard Selinger die Fläche von zehn mal zehn Metern ab und arbeitete nicht nur schnell, sondern auch sauber. Eine unschlagbare Leistung des sportlichen Junglandwirten und Monteurs. Bei den Damen konnte sich die Angestellte Elisabeth Schilcher mit der Spitzenzeit von 00:53:50 Minuten (fünf mal sieben Meter) gegen die Konkurrenz durchsetzen und sicherte sich somit den EM-Titel. Nicht überraschend entschied Österreich dann auch die Mannschaftswertung bei den Damen und bei den Herren für sich.
Der Wettkampf: worauf es ankommt
Schnelligkeit, Regelmäßigkeit und Sauberkeit der Mahd sind beim Sensenmähen entscheidend. Jeweils sechs Mäher und Mäherinnen treten im direkten Wettstreit auf ihren gelosten Parzellen gegeneinander an – eine besonders spannende Situation für die Zuseher, die hautnah direkte Vergleiche anstellen können. Ist die Arbeit vollbracht, kontrolliert die Jury die Mahd und vergibt, bei einem unsauberen Ergebnis, Zeitzuschläge.
Länderübergreifendes Handmäherfest
Neben Österreich nahmen heuer noch acht weitere Nationen teil: das Baskenland, Slowenien, Tschechien, England, die Slowakei, Deutschland, Südtirol und das Gastgeberland Schweiz. „Neben dem Wettbewerb ist die Veranstaltung auch zu einem länderübergreifenden Fest unter Freunden geworden. Das Zusammentreffen mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus den verschiedenen Nationen ist immer eine besondere Freude, bei dem viele Freundschaften geschlossen werden“, so Christian Rapperstorfer, Oberrichter der Landjugend Österreich. Das Mäherfest lockte dieses Jahr rund 5000 Besucher an. Mit dabei waren mehr als 150 Fans aus Österreich, die das Nationalteam kräftig anfeuerten.
Die Kunst des Handmähens
Die Mäher und Mäherinnen müssen ihr Werkzeug sehr gut kennen: Die perfekte Einstellung der Sense und die ideale Mähtechnik können wertvolle Sekunden bringen, zur Sauberkeit der Mahd beitragen und damit den Weg zum Sieg ebnen. Eine gut gewetzte und gedengelte Sense garantiert die perfekte Schneid – diese Arbeit kann durchaus mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Auch die Fläche ist ein entscheidendes Kriterium beim Sensenmähen. „Die Mähfläche wurde zentimetergenau mittels eines Traktors mit GPS-Navigation perfekt auf das Großevent vorbereitet, so Adrian Föhn, Präsident der EM-Handmähen 2017.
EM 2019 in Österreich
Eine besondere Ehre ist es, dass im August 2019 die EM im Handmähen in Oberösterreich stattfindet. Auf www.landjugend.at gibt es weitere Informationen dazu sowie die Ergebnislisten und Fotos von der diesjährigen EM in der Schweiz.
- Bildquellen -
- Handmaehen EM 17: Landjugend Österreich/Diwold