Jede fünfte Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr Gewalt ausgesetzt, dies geht aus einer EU-Studie hervor. Um die Frage nach möglichen Unterstützungsleistungen durch Green Care-Betriebe nach der akuten Interventionsphase zu diskutieren, lud der Vereinsobmann von Green Care Österreich, Robert Fitzthum, gemeinsam mit der EU-Abgeordneten Simone Schmiedtbauer und Astrid Kogler, Bäuerin aus Gratwein-Strassengel, zu einem hochkarätig besetzten Runden Tisch in Wien.
Bei der Expertendiskussion waren sich Rosa Logar, Verein Wiener Interventionsstelle gegen familiäre Gewalt, Maria Rösslhumer, Verein Österreichische Autonome Frauenhäuser, und Klaudia Frieben, Österreichischer Frauenring, darüber einig, dass Green Care-Bauernhöfe interessante Kooperationspartner sein könnten, wenn es darum geht, Frauen und Kindern nach der akuten Krisensituation einen Ort der Entspannung und Erholung zu bieten. Auch die zwei Green Care-Bäuerinnen Helga Sonnenschein-Swanton, und Doris Gilli, beide ausgebildete Psychotherapeutinnen, nahmen an der Diskussion teil und sahen darüber hinaus auch Möglichkeiten für spezifische Green Care-Angebote für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vielen Beratungsstellen in Österreich.
“Nach der Akutphase kann die Landwirtschaft über Green Care bei der Nachbetreuung und Neuorientierung unterstützen und ein naturnahes Setting anbieten, in dem die betroffenen Frauen und Kinder wieder durchatmen und neue Kraft tanken können”, so Schmiedtbauer.
“Der Runde Tisch hat gezeigt, dass das Potenzial von Green Care-Betrieben als Kooperationspartner des Sozialbereichs groß ist. Bei diesem speziellen Thema braucht es besondere Sensibilität und Professionalität, die nicht nur durch eine enge Zusammenarbeit mit den österreichischen Frauenberatungsstellen, sondern auch durch die sozialen und therapeutischen Grundberufe der potenziellen Green Care-Bäuerinnen und -Bauern gewährleistet werden muss”, betonte Fitzthum.