Verbandsdirektor Norman Eichinger (l.), der frisch gewählte Genossenschaftsanwalt Walter Lederhilger (m.) sowie seine drei Stellvertreter Volkmar Angermeier, Luwig Hubauer und Johann Schneeberger (v.l.n.r.)

Der 75. Landesgenossenschaftstag stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Neuwahlen. Franz Reisecker zog sich nach 25-jähriger Tätigkeit beim Raiffeisenverband OÖ. – neun Jahre davon als Genossenschaftsanwalt – aus seiner aktiven Funktionärstätigkeit zurück: „Mein Wirken war stets auf eine gute Entwicklung unserer Genossenschaften ausgerichtet, und ich bin überzeugt, dass sich auch mein Nachfolger nach Kräften für die Anliegen und Ziele des Genossenschaftswesens einsetzen wird“, so Reisecker. Für seine Verdienste rund um das Genossenschafts-wesen wurde Reisecker mit der „Goldene Raiffeisen-Plakette“ sowie der „Raiffeisen-Nadel“ ausgezeichnet. „Franz Reisecker hat wesentlich zum Erfolg der Genossenschaften beigetragen. Nicht nur in Oberösterreich, sondern auch auf Bundes- und EU-Ebene. Überall ist er für seine Geradlinigkeit und sein Fachwissen hochgeschätzt. Immer authentisch, lösungsorientiert und freundlich“, betonte Andreas Pangl, Generalsekretär des Österreichischen Raiffeisenverbandes, in seiner Laudatio.

Lederhilger neuer Genossenschaftsanwalt

Zu Reiseckers Nachfolger als Genossenschaftsanwalt wurde Walter Lederhilger einstimmig gewählt. Der 59-Jährige kann bereits auf eine langjährig Funktionärslaufbahn in der Raiffeisenbankengruppe zurückblicken. Er steht der Raiffeisenbank Region Kirchdorf als Aufsichtsratsvorsitzender vor und ist seit vielen Jahren auch Mitglied des Aufsichtsrates der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Zum anderen vertritt der Landwirt seit Jahrzehnten in verschiedensten Funktionen die Interessen der Land- und Forstwirtschaft und ist damit auch im Agrarbereich bestens vernetzt. Bereits seit 1996 ist Lederhilger als Funktionär des Raiffeisenverbandes Oberösterreich, zuletzt als Aufsichtsratsvorsitzender, engagiert und konnte dabei die erfolgreiche Entwicklung der Genossenschaften mitverfolgen und mitgestalten. „Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass die oberösterreichischen Raiffeisen-Genossenschaften weiterhin professionell vom Raiffeisenverband betreut werden und die Genossenschaft als optimale Rechtsform auch für neue Initiativen verstärkt genützt wird“, betonte der neue Genossenschaftsanwalt. Zu seinen Stellvertretern wurden Volkmar Angermeier, Ludwig Hubauer und Johann Schneeberger – ebenfalls einstimmig – gewählt. Ebenso hundertprozentige Zustimmung bei der Wahl erhielten die weiteren Vorstandsmitglieder sowie die Aufsichtsratsmitglieder.

Erfolgreiches Jahr trotz Corona

Verbandsdirektor Norman Eichinger wies in seinem Bericht einmal mehr auf den entscheidenden Vorteil der Genossenschaften hin: „Bei anderen Unternehmen geht das Interesse des Eigentümers – die Gewinnmaximierung – oft zu Lasten des Kunden. Bei Genossenschaften hingegen ist der Kunde gleichzeitig der Eigentümer. Zudem bleiben die Gewinne in der Region.“

Wie bereits in der BauernZeitung berichtet, konnten die oberösterreichischen Raiffeisen-Genossenschaften im vergangenen Jahr – trotz Corona – positiv bilanzieren. „Die oberösterreichischen Raiffeisen-Genossenschaften haben auch 2020 für Sicherheit und Stabilität gesorgt“, betonte Eichinger.

Bei den Raiffeisenbanken hat sich das Geschäftsvolumen um acht Prozent auf
56 Milliarden Euro erhöht. Das Ergebnis vor Steuern liegt bei knapp 200 Millionen Euro. „Die Raiffeisenbanken haben eine sehr solide Eigenmittelausstattung und genießen hohes Kundenvertrauen, was sich durch gestiegene Einlagen gezeigt hat“, so Eichinger.
Auch die Lagerhäuser stehen „auf einem grund-soliden Fundament.“ Im Jahr 2020 konnte eine Betriebsleistung von 770 Millionen Euro erzielt werden. Die Eigenkapitalquote beträgt 45 Prozent und wurde durch das positive Ergebnis weiter gestärkt.

Besonders gefordert waren 2020 die Molkereien, da Corona zu heftigen Verwerfungen auf den Milchmärkten geführt hat. Trotzdem konnten die Umsätze auf 1,2 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Eigenkapitalquote ist „sehr solide“ und beträgt 50 Prozent.
Erfreuliche Nachrichten gab es auch für die oberösterreichischen Milchbauern. Der Milchauszahlungspreis konnte im Jahr 2020 leicht gesteigert werden.

Quelle: RVOÖ
Verbandsdirektor Eichinger (l.) mit dem ausgeschiedenen Genossenschaftsanwalt Reisecker (m.) und dem neu gewählten Genossenschaftsanwalt Lederhilger.

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